1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Solo-Ausstellung über Christoph Schlingensief in New York

10. März 2014

Provokativ, vielschichtig und radikal - so haben viele Christoph Schlingensief in Erinnerung. Nach Berlin ist die große Retrospektive über den Künstler jetzt auch in New York zu sehen.

https://p.dw.com/p/1BMme
12.2013 DW Highlights Dezember 2013 Christoph Schlingensief

Im Jahr 2010, im Alter von nur 49 Jahren, starb der deutsche Aktionskünstler und Film- und Theaterregisseur Christoph Schlingensief an Lungenkrebs. "Christoph war ein Verführer, fast gewalttätig und ohne Kompromissbereitschaft oder Skrupel, dass das, was er tat, richtig war", sagt der deutsche Leiter des New Yorker PS1 Museums, Klaus Biesenbach, der mit Schlingensief eng befreundet war. "Es gibt keinen lebenden Künstler, der mit ihm vergleichbar wäre."

Das PS1 gilt als eines der renommiertesten Museen für zeitgenössische Kunst und ist eine Außenstelle des Museum of Modern Art (MoMA). Die Retrospektive ist die erste Solo-Ausstellung über Schlingensief in den USA. Gezeigt werden bis zum 31. August 2013 Filme, Fotos, Installationen, Inszenierungen sowie Aufzeichnungen von Opern- und Theaterproduktionen aus allen Phasen des radikalen Künstlers Christoph Schlingensief.

Darunter sind unter anderem seine Documenta-Aktion "Mein Filz, mein Fett, mein Hase" 1997, die Gründung der Partei Chance 2000 oder das Projekt "Ausländer Raus! Schlingensiefs Container" in Wien, mit dem er die Fremdenfeindlichkeit in westlichen Kulturen anprangern wollte. Auch seine Aufführung des "Fliegenden Holländers" in der brasilianischen Stadt Manaus, seine "Parsifal"-Inszenierung für die Bayreuther Festspiele und das noch nicht vollendete Operndorf im westafrikanischen Burkina Faso sind dokumentiert.

"Die Idee zu dieser Ausstellung entstand gemeinsam mit Christoph und er hat sich natürlich extrem darauf gefreut", sagt die Witwe des Aktionskünstler Aino Laberenz. In Deutschland habe er es lange schwer gehabt, weil seine Arbeit häufig auf die reine Provokation reduziert worden sei. "Häufig wurde einfach nicht die Ernsthaftigkeit seiner Arbeit gesehen. Das ist außerhalb von Deutschland deutlich befreiter, hier ist er nicht nur der laute Künstler. Ich hoffe, dass man seine Arbeit sieht, auch den Inhalt hinter den Bildern", so Laberenz.

az/pl (dpa/MoMa PS1)