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Schlag gegen Schlepper

21. März 2014

Der Menschenhandel zwischen den USA und Lateinamerika blüht. Schlepper greifen zu immer drastischeren Methoden. In Texas stieß die Polizei per Zufall auf mehr als 100 Opfer in Not.

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Helfer transportieren einen Mann aus einem mit Flüchtlingen überfüllten Haus in Houston. (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP

Zwei Schlafzimmer und eine Toilette für über 100 Menschen: Die Polizei im US-Bundesstaat Texas hat eine Gruppe von mutmaßlich illegalen Einwanderern aus der Hand einer Schlepperbande befreit. Die Migranten hausten unter unmenschlichen Bedingungen in einem winzigen Bungalow in der Großstadt Houston. "Das sind klassische Anzeichen für Schleuserei, die Menschen werden eher wie Tiere behandelt", sagte ein örtlicher Polizeisprecher.

Nach ersten Überprüfungen befanden sich in dem Haus über 90 Männer und rund ein Dutzend Frauen, darunter auch viele Minderjährige. Die Einwanderer stammten nach Informationen des US-Senders CNN aus Honduras, Guatemala, El Salvador und Mexiko. Die Menschen seien müde und hungrig gewesen. Ernsthafte Verletzungen habe niemand davongetragen; eine schwangere Frau habe zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht werden müssen.

Abschiebung nach der Tortur?

Offenbar wurden einige der Migranten bereits seit Wochen in dem Bungalow festgehalten. Sie durften das Haus nicht verlassen. Die Männer hätten sich bis auf die Unterwäsche ausziehen müssen, um sie davon abzuhalten, auf die Straße zu gehen. Damit hätten die Menschenhändler erzwingen wollen, dass sie von den Angehörigen der Opfer den gesamten Preis für die Schlepperdienste erhielten, teilte die Polizei nach ihrer Großrazzia mit.

Den Einwanderern ohne gültige Papiere droht nach der Tortur nun die Abschiebung. Fünf mutmaßliche Mitglieder der Schleuserbande wurden nach Angaben der US-Einwanderungsbehörde ICE festgenommen. Die Behörden kamen ihnen auf die Spur, nachdem sie von Angehörigen einer vermissten Frau mit zwei Kindern alarmiert worden waren. Die Polizei entdeckte dann in dem Haus nicht nur die vermisste Mutter, sondern mehr als 100 weitere Opfer.

jj/hf (afp, dpa)