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Saarbrücken empfängt Dortmund

Tobias Oelmaier3. Dezember 2013

Nicht die drei Bundesliga-Duelle sind die Höhepunkte dieses Achtelfinales um den DFB-Pokal, sondern wie immer die Kämpfe David gegen Goliath. So freut man sich in Saarbrücken auf einen Champions-League-Finalisten.

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Spieler des 1. FC Saarbrücken feiern das 1:0 gegen Paderborn (Bild: dpa)
Saarbrücken erreichte das Achtelfinale durch Siege über Werder Bremen und den SC PaderbornBild: picture-alliance/dpa

Der 1. FC Saarbrücken hat schon bessere Zeiten erlebt. Die Saarländer waren Gründungsmitglied der Fußball-Bundesliga, haben insgesamt fünf Spielzeiten mitgekickt im Konzert der Großen, zuletzt vor gut 20 Jahren. Davon zeugt heute nur noch das Ludwigsparkstadion mit seinem Fassungsvermögen von 30.000 Zuschauern. Allerdings ist auch hier der Lack längst ab. Die Betonschüssel steht kurz vor ihrer umfassenden Sanierung.

Doch vorher erlebt die Arena noch mal ein echtes Highlight: Der Drittliga-Vorletzte empfängt im DFB-Pokal-Achtelfinale die Star-Auswahl von Borussia Dortmund. So wie am 30. März 1964 in der damals neu gegründeten Bundesliga. Damals siegten die Saarbrücker mit 2:1. Ein ähnliches Ergebnis ist diesmal nicht zu erwarten. Milan Sasic, der Trainerfuchs des Außenseiters, will sich nicht festlegen auf die Rollenverteilung: "Ob die Siegchance drei Prozent beträgt, oder wir gar keine Chance haben und die dann dennoch nutzen", alles sei ohnehin gesagt und genügend strapaziert, so Sasic. "Wir wollen uns als Einheit präsentieren, als Mannschaft, die zeigt, dass wir auch Fußball spielen können."

Milan Sasic, Trainer des 1. FC Saarbrücken im Ludwigsparkstadion (Foto: dpa)
Saarbrückens Trainer Sasic stand 2011 mit Duisburg im Pokalfinale, verlor aber gegen SchalkeBild: picture alliance/Eibner-Pressefoto

Allerdings: Als Sasic vor gut zwei Jahren den MSV Duisburg wider Erwarten ins Pokal-Endspiel führte, klangen seine Parolen auch nicht viel anders. Sein Dortmunder Kollege Jürgen Klopp fürchtet jedenfalls weniger den Gegner als einen eventuell gefrorenen Boden, auf dem sein ohnehin schon verletzungsbedingt geschrumpfter Kader weiter dezimiert werden könnte. Und seine Recherchen, so Klopp, hätten ergeben, dass es genau zwei Drittligisten ohne Rasenheizung gebe: "die zweite Mannschaft der Dortmunder und eben Saarbrücken".

Schalke gegen die Schießbude

Duisburgs und damit auch Sasics Finalgegner 2011 in Berlin war übrigens Schalke 04. Und diese Schalker haben jetzt 1899 Hoffenheim zu Gast. "Es ist noch nicht so lange her, dass wir in Berlin waren. Da wollen wir wieder hin", bekundet Schalkes Sportdirektor Horst Heldt sein ganz klares Interesse an einer erneuten Finalteilnahme. Dass nun nach Klaas-Jan Huntelaar auch noch Leihgabe Dennis Aogo lange ausfallen wird, verbessert die Chancen der Gelsenkirchener dabei nicht unbedingt, auch wenn mit Hoffenheim ein Team kommt, das sich in der Bundesliga bisher als besonders abwehrschwach präsentiert.

Der 1. FC Union Berlin misst sich in einem Duell mit dem Zweitliga-Konkurrenten 1. FC Kaiserslautern, der 1. FC Köln, Spitzenreiter im Fußball-Unterhaus, bekommt es mit dem Hamburger SV zu tun.

Siegt Bayern weiter?

Am Mittwoch sind die Blicke auf das bayerische Derby zwischen dem FC Augsburg und dem FC Bayern gerichtet. "Wir wissen, dass das eine heiße Kiste wird", warnt Bayerns Offensivspieler Thomas Müller, wenngleich auch ihm bewusst sein dürfte, dass der FCA in der Bundesliga noch nie gegen die Großen aus München gewinnen konnte. Und im Pokal ist alles andere als ein Sieg der momentan wohl besten Mannschaft der Welt kaum vorstellbar. Wo doch bei den Bayern derzeit alles nach Plan läuft. Gerade erst haben sie die Vertragsverlängerung mit Österreichs Außenverteidiger David Alaba öffentlich gemacht.

Xherdan Shaqiri trifft gegen Alexander Manninger (Bild: Getty Images)
Vor einem Jahr trafen Augsburg und Bayern im Achtelfinale aufeinander - der FCB siegte 2:0Bild: Getty Images

Der Bundesliga-Zweite Bayer Leverkusen muss zum derzeit schwächelnden SC Freiburg reisen und wird da das dritte reine Bundesliga-Duell dieses Pokal-Achtelfinales bestreiten. Außerdem hat der VfL Wolfsburg Zweitligist FC Ingolstadt 04 zu Gast und Eintracht Frankfurt freut sich den SV Sandhausen, der ebenfalls in der Zweiten Liga engagiert ist.

Wie wichtig der DFB-Pokal inzwischen wieder genommen wird, zeigt auch der Umstand, dass die vier deutschen Champions-League-Mannschaften noch vertreten sind. Und für die anderen, auch für die unterklassigen Teams gilt weiterhin: Kein anderer Weg in den Europacup ist so kurz wie der über den nationalen Pokal. Das Endspiel wird diesmal schon relativ früh ausgetragen, wegen der WM in Brasilien bereits am 17. Mai 2014.