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Berlusconi glaubt an seine Unschuld

2. Januar 2014

Sex mit einer Minderjährigen? No, no! Italiens Ex-Regierungschef Berlusconi hat gegen seine Verurteilung im sogenannten "Rubygate"-Prozess offiziell Berufung eingelegt. Der Prozess geht also in eine neue Runde.

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Silvio Berlusconi Abschied
Bild: picture alliance/ROP

Der bei einem Gericht in Mailand eingereichte Berufungsantrag konzentriere sich vor allem auf Silvio Berlusconis Aussage, dass die Vorwürfe gegen ihn "unbegründet" seien, teilten seine Anwälte mit. Sie fordern einen Freispruch für den ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten - schließlich habe ihr Mandant - nach eigener Überzeugung - keine Straftat begangen.

Berlusconi war Ende Juni in erster Instanz wegen Prostitution Minderjähriger und Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft und einem Ämterverbot verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der mittlerweile 77-Jährige 2010 in seiner Villa bei Mailand Sex-Partys veranstaltete und dabei auch die damals 17-jährige Karima al-Mahrough alias Ruby Rubacuore ("Ruby Herzensbrecherin") für Sex bezahlte. Dabei soll er gewusst haben, dass Ruby noch nicht erwachsen war. Später soll Berlusconi bei der Polizei darauf hingewirkt haben, dass die wegen Diebstahls festgenommene Ruby freigelassen wurde.

Prozess(e) ohne Ende?

Der langjährige Regierungschef hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Das Urteil ist erst rechtskräftig, wenn alle Revisionsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. Das könnte Jahre dauern.

In einem weiteren Verfahren wegen Steuerbetrugs wurde Berlusconi Ende August in letzter Instanz zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt. Sein Alter bewahrt ihn zwar davor, tatsächlich hinter Gitter zu müssen. Allerdings führte die rechtskräftige Verurteilung zu Berlusconis Ausschluss aus dem Senat und damit zum Verlust seiner Immunität. Außerdem droht Berlusconi, der weiter an der Spitze seiner Partei Forza Italia steht, noch ein neuer Prozess wegen Zeugenbestechung im Zusammenhang mit dem "Rubygate"-Skandal.

wa/det (afp, dpa)