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Hoffen auf Hilfe

6. April 2015

Die saudi-arabischen Luftangriffe haben die Huthi-Rebellen im Jemen nicht stoppen können. Der Krieg tobt weiter am Golf. Erlaubt wurden jetzt aber Hilfstransporte durch das Rote Kreuz.

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Im Jemen Verletzte in einem Hospital von Sanaa (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die internationalen Bemühungen zumindest um eine Unterbrechung der Bombardements schleppen sich dahin, das Blutvergießen im Jemen geht unvermindert weiter. Vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) kommt jedoch ein erstes Hoffnungszeichen: An diesem Montag wurden lebenswichtige medizinische und andere Güter in das Bürgerkriegsland gebracht.

"Geisterstadt" Aden

Nach Angaben des für die Region zuständigen Rot-Kreuz-Chefs Robert Mardini erreichten zwei Konvois die südlich gelegene Stadt Aden. Mardini sprach von einer "Geisterstadt". Anwohner seien keine zu sehen. Bislang galt Aden als letzte größere Bastion des vertriebenen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi.

Das IKRK und Russland hatten zuvor auf eine Aussetzung der von Saudi-Arabien angeführten Luftangriffe im Jemen gedrängt, um humanitäre Hilfe in dem Land leisten zu können und Zivilisten sowie Diplomaten auszufliegen.

Während der seit zwei Wochen eskalierenden Kämpfe sind laut Vereinten Nationen mehr als 500 Menschen getötet worden. Die arabische Militärkoalition fliegt Luftangriffe gegen die schiitische Huthi-Miliz, die die Macht an sich gerissen hatte. Die Miliz ist mit Ex-Präsident Ali Abdullah Saleh verbündet, der auch Teile der Armee auf seiner Seite hat. Der jemenitische Präsident Mansur Hadi, der nach Saudi-Arabien geflohen ist, hatte die arabischen Brüder zur Intervention aufgefordert. Saudi-Arabien geht es vor allem auch darum, eine Ausweitung des Einflussbereichs des Iran zu verhindern. Das schiitische Land gilt als Unterstützer der Rebellen.

Der tägliche Kampf um Nahrungsmittel, Wasser, Brennstoff und Medikamente (Quelle: Abacapress/PA)
Der tägliche Kampf um Nahrungsmittel, Wasser, Brennstoff und Medikamente, wie hier im jemenitischen IbbBild: picture alliance/abaca

Anfänge von Diplomatie?

Die Huthi-Miliz zeigte sich am Sonntag aufgeschlossen zu Friedensgesprächen. Sie machte aber zur Voraussetzung, dass die sunnitische Militärallianz ihre Bombardements einstelle. In Stellungnahmen gegenüber Nachrichtenagenturen hieß es außerdem, die potentiellen Gespräche sollten von Parteien überwacht werden, die "keine aggressiven Positionen gegenüber dem jemenitischen Volk" einnähmen. Zudem wurde eine Rückkehr Hadis ausgeschlossen.

Der saudische König Salman hatte die Bereitschaft erkennen lassen, mit den Parteien im Jemen Kontakt aufzunehmen. Dies könne unter der Schirmherrschaft des Golfkooperationsrates (GCC) geschehen. Fünf der sechs GCC-Mitglieder beteiligen sich aber an den Militäraktionen gegen die Huthi-Schiiten.

SC/sp (rtre, afpf, APE)