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New York: Zigaretten erst ab 21

31. Oktober 2013

Wer in New York Tabak kaufen will, muss künftig mindestens 21 Jahre alt sein und das durch einen Ausweis belegen. Kritiker bemängeln, dass 18-Jährige zwar in den Krieg ziehen, aber keine Zigaretten erwerben dürften.

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Zwei junge Frauen rauchen. (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Mehrheitsverhältnisse im Stadtparlament waren klar: mit 35 Stimmen für die neue Regelung und 10 Stimmen dagegen. In Kraft treten soll das neue Gesetz nach Angaben der "New York Times" in einem halben Jahr. Der New Yorker Gesundheitsbeauftragte, Thomas Farley, erklärte, mehr als 80 Prozent der erwachsenen Tabakkonsumenten in der Stadt hätten mit dem Rauchen angefangen, als sie jünger waren als 21. Die jetzige Regelung schütze die Jugendlichen und werde sie vom gesundheitsschädigenden Rauchen abhalten.

Eine Zigaretten-Packung kostet 10,50 Dollar

Damit das Gesetz in Kraft tritt, muss es der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg innerhalb von 30 Tagen unterzeichnen. Bloomberg, ein Befürworter strikter Tabakregelungen, hat bereits angekündigt, dass er das tun wird. Der Bürgermeister setzte schon vor zehn Jahren ein Rauchverbot in Bars und Restaurants durch. Darüber hinaus verbot das Stadtparlament jetzt Sonderangebote für Tabakprodukte. Der Mindestpreis für eine Packung Zigaretten in New York wurde auf 10,50 Dollar festgelegt. Wie die "New York Times" schreibt, hat sich der Anteil jugendlicher Raucher in der Stadt zwischen 2001 und 2007 von 17,6 auf 8,5 Prozent reduziert. Seitdem stagniere die Zahl.

Schockbilder auf Zigarettenschachteln (Foto: ap)
Schockbilder sollen vom Rauchen abhaltenBild: AP

Bevormundet Bürgermeister Bloomberg zu viel?

Kritik an der neuen Einkaufsregelung für Tabakwaren übt der Präsident des New Yorker Verbandes der Gemischtwarenläden, James Calvin. Er warnte vor dem Verlust von Tausenden Jobs in seinem Gewerbe.

New York hatte seinen Bürgern in den drei Amtsperioden von Bürgermeister Bloomberg eine Reihe gesundheitsfördernder Maßnahmen verordnet. Unter anderem machte es Restaurants und Imbissstuben zur Pflicht, den Kaloriengehalt ihrer Gerichte auf dem Speiseplan anzugeben. Nicht wenige New Yorker sind allerdings der Ansicht, dass sich Bürgermeister und Stadtparlament in zu viele Dinge einmischen, die sie nichts angehen. Auch die jetzt verabschiedete Regelung stößt bei ihnen auf Widerstand. Dass 18-Jährige wählen und zum Militär gehen, aber keine Zigaretten erwerben dürfen, will vielen New Yorkern nicht einleuchten.

cw/sc (dpa, afp, NYT)