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Ratingagentur Moody's droht USA

3. Januar 2013

Die Fiskalklippe konnte gerade noch umschifft werden, doch die Haushaltskrise in den USA ist noch längst nicht ausgestanden. Jetzt melden sich die einflussreichen Ratingagenturen zu Wort.

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Auf dem Foto ist das Firmenlogo der Ratingagentur Moody's in New York zu sehen (Foto: dapd)
Italien Ratingagentur Moody's stuft Kreditwürdigkeit herabBild: dapd

Nach dem Haushaltskompromiss in den USA hat die Ratingagentur Moody's den US-Kongress zu weiteren Schritten zur Reduzierung des massiven Haushaltsdefizits aufgefordert. Andernfalls drohe den USA ein Entzug der Bestnote "Aaa", warnte die Agentur am Mittwoch. Das vom Kongress verabschiedete Paket zur Umschiffung der sogenannten Fiskalklippe gehe nicht weit genug, hieß es zur Begründung. Unter anderem gehe die Einigung nicht auf die Schuldenobergrenze ein, die zum Ende des Jahres 2012 erreicht wurde.

Moody's hatte bereits im September damit gedroht, die Kreditwürdigkeit der USA um eine Stufe herabzusetzen, sollten die Verhandlungen über den US-Haushalt scheitern. Die Ratingagentur beließ den Ausblick für die US-Kreditwürdigkeit bei "negativ".

Ausblick bleibt negativ

Zuvor hatte das US-Repräsentantenhaus in der Nacht zum Mittwoch einem Kompromissentwurf zugestimmt, der 98 Prozent aller Haushalte vor Steuererhöhungen bewahrt und pauschale Ausgabenkürzungen quer durch alle Resorts um zwei Monate hinauszögert. Der Senat hatte dem Entwurf bereits in der Nacht zum Dienstag zugestimmt.

Das jährliche US-Haushaltsdefizit belief sich in den vergangenen vier Jahren auf mehr als eine Billion Dollar. Die Staatsverschuldung liegt derzeit bei über 16 Billionen Dollar (12,1 Billionen Euro).

US-Amerikaner skeptisch über Kompromiss

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) sieht sich durch den Kompromiss im US-Haushaltsstreit nicht zu einer Heraufstufung der Kreditwürdigkeit des Landes veranlasst. Die Einigung ändere nichts am Ausblick, urteilten die Bonitätswächter. Bei S&P werden die USA seit einiger Zeit nur noch mit "AA+" bewertet und damit nicht mehr mit der Bestnote. Zudem ist der Ausblick negativ. S&P begründete die zurückhaltende Einschätzung des Kompromisses damit, dass die US-Staatsfinanzen dadurch mittelfristig nicht stabiler würden.

ul/wen (dapd, rtr)