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Oracle auf Einkaufstour

23. Juni 2014

Der kalifornische Software-Konzern und SAP-Rivale Oracle strebt einen neuerlichen Zukauf an: Ein Spezialist für Abrechnungs- und Kassensysteme ist den Kaliforniern fünf Milliarden Dollar wert.

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Larry Ellison
Bild: AP

Der Konzern bestätigte am Montag seine Kaufpläne für Micros Systems. Das ebenfalls US-amerikanische Unternehmen bietet unter anderem an das Internet angebundene Kassensysteme und Abrechnungsprogramme für Geschäfte, Hotels und Restaurants.

Bereits seit mehreren Tagen wurde über die Übernahme spekuliert. Wenn sich Oracle am Ende durchsetzt, wäre es mit 5,3 Milliarden Dollar (3,9 Milliarden Euro) der größte Zukauf seit dem Zuschlag für den Server-Hersteller Sun Microsystems für 7,4 Milliarden Dollar im Jahr 2010.

Mit dem Micros-Verwaltungsrat sei sich Oracle bereits einig geworden, heißt es. Die Micros-Aktionäre lockt der Konzern nun mit 68 Dollar pro Aktie in bar. Ende vergangener Woche war die Aktie schon auf fast 66 Dollar gestiegen, nachdem sich die Übernahmespekulationen verdichtet hatten.

Micros aus Columbia im US-Bundesstaat Maryland arbeitet bereits seit 15 Jahren mit Oracle zusammen. Das 1977 gegründete Unternehmen hat 6400 Mitarbeiter. Kerngeschäft von Oracle sind Datenbanken. Der für seine markigen Worte bekannte Konzernchef Larry Ellison hat den Konzern aus Redwood Shores jedoch mit zahlreichen Milliardenzukäufen in den letzten Jahren immer breiter aufgestellt, unter anderem mit Buchhaltungs-Programmen. Daher rührt die Rivalität zum deutschen Softwarespezialisten SAP.

Cloud Computing stärken

Zuletzt hatte Oracle einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Zum einen stagnierten die wichtigen Verkäufe neuer Softwarelizenzen, zum anderen verschlang der Ausbau des zukunftsträchtigen Geschäfts mit Cloud-Computing-Lösungen viel Geld. Beim Cloud-Computing mietet der Kunde nur noch Software und Dienstleistungen, die dann zentral in Rechenzentren des Anbieters ausgeführt werden.

Oracle würde mit dem Zukauf sein Portfolio an Cloud-Angeboten erweitern. Die Mietsoftware über das Internet setzt sich seit einigen Jahren immer stärker durch. Die bisher am Verkauf von Software-Lizenzen verdienenden Konzerne - so auch SAP als Weltmarktführer für Firmensoftware - stellen sich darauf ein. SAP hat die Cloud-Sparte bereits durch milliardenschwere Zukäufe ausgeweitet.

Wen/se (dpa, rtr)