Neuer Starttermin für den Hauptstadtflughafen

Das Milliarden-Projekt Hauptstadtflughafen sorgt wegen der wiederholt verschobenen Eröffnung und immer neuer Pannen seit Monaten für Schlagzeilen. Wie der Aufsichtsrat der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) am Freitag beschloss, soll der neue Hauptstadtflughafen jetzt am 27. Oktober 2013 eröffnet werden. Technikchef Horst Amann sagte nach der Aufsichtsratssitzung, dass das neue Datum kein Zufall sei, sondern mit dem Beginn des Winterfahrplans zusammenfalle.

Das nun angekündigte Datum ist bereits der vierte offiziell genannte Eröffnungstermin für den Airport. Ursprünglich hatte der Flughafen seinen Betrieb bereits im Oktober 2011 aufnehmen sollen. Der nächste Termin im Juni 2012 wurde nur vier Wochen vor dem Start auf den 17. März 2013 verschoben. Anfang dieser Woche wurde dann bekannt, dass auch dieser Termin nicht zu halten ist, weil die Probleme mit der Brandschutzanlage noch nicht gelöst sind.

Nach Angaben des verkehrspolitischen Sprechers der CDU-Fraktion im Bundesland Brandenburg, Rainer Genilke, sind 70 Prozent der Brandschutzanlage am Flughafen fehlerhaft verbaut. Das hätten Gespräche mit Mitarbeitern einer Firma ergeben, die mit der Auflistung der Mängel beauftragt worden sei, sagte Genilke nach einem Besuch auf der Baustelle.

Ringen um ein neues Finanzierungskonzept

In der Sitzung am Freitag hat der Aufsichtsrat vor allem um ein neues Finanzierungskonzept gerungen. Die Gesellschafter - der Bund, die Länder Berlin und Brandenburg - hatten eine Finanzspritze angekündigt, mit der die Flughafengesellschaft vor der Zahlungsunfähigkeit bewahrt werden soll. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD), sagte anschliessend auf einer Pressekonferenz, die Details dazu müssten noch abgestimmt werden, insbesondere mit Blick auf die Wettbewerbsprüfung der Europäischen Kommission.

Der neue Großflughafen Berlin-Brandenburg soll die beiden Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld ersetzen. Die Kosten für den Bau sollten ursprünglich 2,4 Milliarden Euro betragen. Schon vor der jüngsten Terminverschiebung waren die Kosten auf 4,3 Milliarden Euro gestiegen.

Lo/gmf (dpa)