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Nahost-Vermittlung "sehr kompliziert"

25. Juli 2014

US-Außenminister Kerry zeigt sich fest entschlossen, Israel und die radikalislamische Hamas zu einer Waffenruhe zu bewegen - doch er kann keine greifbaren Erfolge vorweisen. Langsam scheint er die Geduld zu verlieren.

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John Kerry in Kairo (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die von US-Außenminister John Kerry geführten Gespräche über eine Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen gestalten sich schwierig: "Es ist sehr kompliziert", räumte eine Sprecherin des Außenministeriums in Washington ein. Eine Einschätzung zu dem Zeitrahmen der Gespräche wollte sie nicht abgeben.

Kerry hält sich bereits seit Montag im Nahen Osten auf, wo er unter anderem mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zusammenkam. Der amerikanische Außenminister werde schon bald entscheiden, ob er die Konfliktparteien überhaupt für willens halte, eine Feuerpause zu vereinbaren, heißt es mittlerweile in US-Regierungskreisen. Kerry werde sich nun darauf konzentrieren, eine Formel zu finden, die sowohl Israel und als auch die Hamas akzeptieren könnten. "Aber er wird nicht auf unbestimmte Zeit hierbleiben."

Immer mehr Tote

Nach Angaben aus dem Gazastreifen wurden durch die israelische Militäroffensive bis Donnerstag schon etwa 800 Palästinenser getötet. Auf israelischer Seite verloren 32 Soldaten sowie drei Zivilisten ihr Leben.

"Entrüstet" reagierte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon auf den israelischen Angriff auf eine UN-Schule im Norden des Gazastreifens. "Es gab viele Tote, darunter Frauen und Kinder und UN-Mitarbeiter", erklärte Ban. Palästinensische Rettungskräfte sprachen von mindestens 15 Todesopfern. In der Schule bei Beit Hanun hatten zahlreiche Palästinenser Zuflucht vor der Militäroffensive gesucht.

Die israelische Armee teilte mit, die Betreiber der Schule seien vor dem Angriff aufgefordert worden, das Gebäude zu räumen. Die radikal-islamische Hamas habe die Zivilisten aber daran gehindert, die Schule zu verlassen. Israel wirft der Hamas vor, immer wieder absichtlich aus dicht bewohnten Vierteln sowie aus Krankenhäusern und Schulen heraus die Armee anzugreifen und so den Tod von Zivilisten zumindest in Kauf zu nehmen.

Weitere Tel Aviv-Flüge annulliert

Obwohl Palästinenser weiterhin Raketen Richtung Großraum Tel Aviv schießen, hob die US-Luftfahrtbehörde FAA ihr Flugverbot für das Gebiet wieder auf. US-Airlines dürfen den internationalen Flughafen Ben Gurion seit Donnerstag wieder anfliegen. Die deutschen Gesellschaften Lufthansa und Air Berlin strichen dagegen weitere Israel-Flüge - auch für diesen Freitag. Die Hamas teilte mit, sie ziele weiter auf den Flughafen bei Tel Aviv.

wa/det (dpa, afp)