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Mitarbeiter aus dem Ausland gesucht

Insa Wrede16. September 2013

Mehr als die Hälfte der Großunternehmen in Deutschland wirbt wegen des Fachkräftemangels in Deutschland um Experten aus dem Ausland. Doch das Zuwanderungsrecht birgt dabei manche Hürden.

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ARCHIV - In einem Reinraum werden am Donnerstag (01.09.2011) im Bosch Werk Feuerbach in Stuttgart Hochdruckpumpen für Commonrail Systeme gebaut. Aus Sicht der Regionaldirektorin der Agentur für Arbeit herrscht im Südwesten noch kein Fachkräftemangel. Foto: Franziska Kraufmann dpa/lsw (zu lsw "Agenturchefin sieht keinen Fachkräftemangel" vom 01.01.2012) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Symbolbild Fachkräftemangel in DeutschlandBild: picture-alliance/dpa

Wegen des anhaltenden Fachkräftemangels werben einer Studie zufolge 13 Prozent der Unternehmen in Deutschland Mitarbeiter im Ausland an. Allen voran die großen Unternehmen: Unter den Firmen, die mehr als 500 Mitarbeiter haben, stellen demnach 58 Prozent Mitarbeiter aus dem Ausland ein, teilte der Branchenverband Bitkom am Montag mit.

Hauptgrund für die Rekrutierung im Ausland ist der Fachkräftemangel: drei Viertel der Großunternehmen und knapp die Hälfte der mittelständischen Unternehmen sind davon betroffen. Besonders gefragt seien Fachkräfte aus der IT-Branche, der Telekommunikation und Controller sagte Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research. Bedarf gebe es dabei über alle Abteilungen hinweg.

Maue Nachfrage nach der Blue Card

Im Schnitt blieben die Mitarbeiter bis zu drei Jahre in den Unternehmen, das hätten 60 Prozent der in der Studie befragten Firmen angegeben. "Die Personalverantwortlichen sind mit den ausländischen Fachkräften hochzufrieden", sagte Till Kaestner, Geschäftsleiter von LinkedIn in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Die Karriereplattform hatte der Bitkom Research GmbH den Auftrag für die Studie erteilt. "Fast alle Befragten berichten, dass sich die Mitarbeiter gut ins Unternehmen integrieren und sehr gute Arbeitsleistungen erbringen."

Vor allem Fachkräfte aus Südeuropa sind bei den Unternehmen begehrt, so das Ergebnis der Studie. Mehr als die Hälfte der Unternehmen, die sich zur Zeit mit der Rekrutierung ausländischer Experten beschäftigen, richten ihren Blick Richtung Spanien, Portugal, Italien oder Griechenland. 46 Prozent hingegen rekrutieren aus westeuropäischen EU-Ländern wie Frankreich, Großbritannien oder Belgien.

Lange Vorlaufzeiten

Vielfach sei die Suche nach Mitarbeitern allerdings langwierig, vor allem wenn sie aus Nicht-EU-Ländern kommen. Bis eine Fachkraft eingestellt werden könne, dauere es oft länger als ein Jahr. 45 Prozent der Befragten gaben sogar an, dass es zwei Jahre und länger brauche. Das Zuwanderungsrecht sei zwar vereinfacht worden, aber noch immer schwer durchschaubar, sagte Pols. So wünschten sich laut der Befragung 62 Prozent mehr Informationen über das bestehende Zuwanderungsrecht, 61 Prozent forderten leichtere Regelungen, um Familienangehörige nachkommen zu lassen. Und 60 Prozent wünschten sich, dass sich die Dauer des Rekrutierungsverfahrens verkürze.

Für die Studie befragte der Bitkom im Auftrag von LinkedIn in einem Zeitraum von zwei Wochen im Juli insgesamt 1406 Personalverantwortliche aus Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitern in Deutschland.