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Minenarbeiter geben nicht nach

30. Oktober 2012

Schon mehrfach sah es im Arbeitskampf in den Platinminen Südafrikas nach einem Kompromiss aus. Die streikenden Bergarbeiter wollen aber alle ihre Forderungen erfüllt sehen. Die Staatsmacht sieht sich herausgefordert.

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Protestierende Minenarbeiter in Rustenburg/Südafrika (archiv:AP/dapd)
Bild: dapd

Alles sah gut aus in Rustenburg: Die wilden Streiks sollten enden, die entlassenen Kumpel wieder eingestellt werden. Es blieben aber noch unerfüllte Lohnforderungen, was die radikalen Kräfte der Bergarbeiter nicht hinnehmen wollten. Somit ging die südafrikanische Polizei am Dienstag wieder mit Tränengas, Gummigeschossen und Blendgrananten gegen mehrere tausend streikende Minenarbeiter vor.

Ein Polizeisprecher berichtete, die Arbeiter der Platinmine Amplats im nordwestlichen Rustenberg hätten Feuerwehrwagen am Löschen eines mutmaßlich von Streikenden in Brand gesetzten Umspannwerks gehindert. Sie hätten Blockaden errichtet und Polizisten mit Steinen beworfen.

Nur scheinbar eine Lösung

Die Nationale Bergarbeitergewerkschaft (NUM) hatte am Freitag mit dem zum Anglo-American-Konzern gehörenden Platinproduzenten Amplats eine Vereinbarung ausgehandelt, wonach 12.000 Anfang Oktober entlassene Kumpel wieder eingestellt werden sollten, falls sie am Dienstag zur Arbeit erschienen. Die Arbeiter lehnten eine Wiederaufnahme der Arbeit jedoch ab, solange ihren Lohnforderungen nicht entsprochen werde.

Zuvor hatte es monatelange wilde Streiks gegeben, in denen Minenarbeiter landesweit höhere Löhne forderten. Mitte August hatte die Polizei in der Marikana-Mine 34 streikende Bergarbeiter erschossen, das schlimmste derartige Massaker seit dem Ende der Apartheid 1994.

SC/gb ( afpe, rtre)