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Milliardenstrafe für Zement-Kartell

Schmeller, Johanna29. Mai 2014

Sechs Zementhersteller sollen in Brasilien über zwei Jahrzehnte Konkurrenten systematisch aus dem Markt gedrängt haben. Das brasilianische Kartellamt verhängte eine harte Strafe - unter anderem gegen Holcim.

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Holcim-Zementlaster. Foto: Adek Berry/AFP
Bild: Adek Berry/AFP/Getty Images

Über drei Milliarden Real, rund eine Milliarde Euro - so viel müssen die sechs Unternehmen begleichen. Zudem müssen sie gegenseitige Beteiligungen abstoßen und ihr Geschäft auf den großen Märkten reduzieren.

Neben der Schweizer Firma Holcim sind der brasilianische Marktführer Votorantim Cimentos, Intercement Brasil, Itabira Agro Industrial, Cia de Cimentos Itambe und Cimpor Cimentos aus Portugal betroffen. Zusammen kontrollieren sie drei Viertel des brasilianischen Betonmarktes.

"Mächtiges Kartell"

Die brasilianische Kartellbehörde sieht es als erwiesen an, dass sich die Konzerne über einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren abgesprochen haben sollen, um kleinere Konkurrenten bei der Vergabe lukrativer Aufträge auszustechen.

"Dieses Kartell war so mächtig, dass es ein klares strategisches Ziel gab", so Kartellwächter Marcio de Oliveira Junior. Der Entscheidung waren acht Jahre lang Ermittlungen vorausgegangen.

Die Zement-Riesen argumentieren unterdessen, dass die Beweise für unlautere Absprachen fehlten. Allein Votorantim muss über 490 Millionen Euro zahlen. Das Unternehmen kündigte an, juristisch gegen die Strafe vorzugehen. Auf Holcim entfallen 166 Millionen Euro.

js/sti (rtr)