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Microsoft stellt Spielkonsole vor

22. Mai 2013

Die einfache Spielkonsole gehört der Vergangenheit: Mit der neuen Version seiner Xbox will Microsoft Fernsehen, Internet und Videospiele in neuer Qualität in einem Gerät bündeln - und die Konkurrenz damit fernhalten.

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Die neue Microsoft-Spielkonsole Xbox One (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Acht Jahre nach der Präsentation der Xbox 360 hat Microsoft das Nachfolgemodell Xbox One angekündigt. Ein Gerät, das (fast) alles kann: Die neue Xbox One wird von Microsoft nicht nur als die Spielekonsole der nächsten Generation beworben, sondern vor allem auch als smarte Multimediazentrale. Filme, Fernsehen, Videokonferenzen mit Freunden und Verwandten: Die Xbox One soll einen zentralen Platz im Wohnzimmer einnehmen.

An die neue Konsole knüpft Microsoft-Chef Steve Ballmer die feste Erwartung, dass sie seinem Unternehmen weiterhin spürbare Erfolge jenseits des klassischen Personal Computers verschaffen wird.

Starke Konkurrenz

Microsoft macht derzeit zwar gute Geschäfte mit Business-Software und Angeboten rund um den Internet-Cloud-Dienst Azure. Doch die Absatzzahlen von Windows-PCs sind zuletzt regelrecht eingebrochen. Und die jüngsten Versuche des Konzerns, in der Post-PC-Ära durchzustarten, waren bislang nur mäßig erfolgreich. Mit seinem Smartphone-System Windows Phone konnte der Konzern nach Zahlen einiger Marktforscher zuletzt immerhin Blackberry von Platz drei verdrängen. Doch zum Google-System Android und dem iPhone von Apple klaffen immer noch riesige Lücken. Ein Marktanteil von knapp über drei Prozent für Windows Phone kann Ballmer nicht zufriedenstellen. Und im explosionsartig wachsenden Markt der Tablet-Computer hat Microsoft von seinen Surface-Geräten bislang auch nur knapp zwei Millionen Stück abgesetzt - ein Bruchteil der Verkaufszahlen von Apple oder Google-Partnern wie Samsung oder Lenovo.

Neustart mit großen Hoffnungen

Mit der neuen Xbox One, die vermutlich erst zum Weihnachtsgeschäft auf den Markt kommen wird, setzt Microsoft nun neue Schwerpunkte. Mit Hilfe einer verbesserten Version der Sprach- und Gestensteuerung Kinect lässt sich die Xbox One in Sekundenschnelle starten. Ebenfalls ohne Wartezeit kann der Nutzer durch das Fernsehprogramm zappen und zu einem Spiel umschalten. Die weiterentwickelte Kinect-Steuerung soll die Bewegungen schneller übersetzen und auch in dämmrigem Licht präzise arbeiten. Über Skype können sich mehrere Nutzer zusammenschließen und per Videoschaltung unterhalten.

Neben dem Betriebssystem für die Xbox ist auch der Kernel von Windows 8 integriert, sagte Microsoft-Manager Marc Whitten. Damit dürften sich künftig auch alle Apps für Windows 8 auf der Konsole nutzen lassen. Für die Leistung der Xbox One sorgen fünf Milliarden Transistoren. Der Wechsel von der PowerPC-Architektur auf x86er- Computer-Prozessoren des Herstellers AMD macht es Entwicklern leichter, ihre PC-Spiele auch für die Xbox One herauszugeben. Alte Titel für die Xbox 360 laufen allerdings vorerst nicht auf der neuen Konsole.

"Die Xbox One ist der Startschuss für eine neue Ära für Spiele und Unterhaltung", sagte Micsrosoft-Manager Oliver Kaltner. "Die Konsole weiß, was der Nutzer will. Und sie ist so leistungsfähig, dass dem Konsumenten alle Formen der Unterhaltung wie Spiele, Filme, Internet, Skype Chats oder Musik unmittelbar und auf Wunsch gleichzeitig zur Verfügung stellt." Die Xbox One werde im kommenden Jahrzehnt die Heimat für die besten Spiele und die beste Unterhaltung sein.

Ob die Konsole in Deutschland wie in den USA auch mit verschiedenen Kabel-, Satelliten- und Internet-TV-Anbietern funktionieren wird, muss sich noch zeigen. Es spricht aber viel dafür, dass Microsoft den bedeutenden deutschen Medienmarkt nicht links liegen lassen wird.

rbr/sti (afpd, dpa)