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London wird Renminbi-Handelsplatz

26. März 2014

Das Rennen um den ersten europäischen Handelsplatz für die chinesische Währung Renminbi ist entschieden. Die britische Finanzmetropole London erhält den Zuschlag, Frankfurt darf weiter hoffen.

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China Banknote (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Wie das britische Finanzministerium bekannt gab, haben sich die Notenbanken Großbritanniens und Chinas auf ein Abkommen geeinigt, das am 31. März 2014 unterzeichnet werden soll. London werde damit der erste Finanzplatz außerhalb Asiens, wo Geschäfte mit der chinesischen Währung abgewickelt werden können.

Renminbi heißt übersetzt "Währung des Volkes" und ist der offizielle Name für Chinas Währung. Die Bezeichnung Yuan, die oft synonym verwandt wird, ist dagegen die Zähleinheit.

"Es gehört zu unserem Wirtschaftsplan, Großbritannien mit den Regionen der Welt zu verbinden, die am schnellsten wachsen", sagte der britische Finanzminister George Osborne. "Die heutige Vereinbarung über die Abwicklung dieser Währungstransaktionen, die erste außerhalb Asiens, ist ein weiterer großer Schritt in diese Richtung."

Frankfurt bleibt im Rennen

Andere europäische Handelsplätze, darunter Frankfurt, sind ebenfalls sehr am Handel mit der chinesischen Währung interessiert. Sie haben nun zunächst das Nachsehen. Das muss aber nicht so bleiben. Die Deutsche Presseagentur berichtet mit Verweis auf nicht näher genannte Finanzkreise, China plane nicht nur einen Handelsplatz in Europa, sondern mehrere. Dabei habe Frankfurt gute Karten. Dem Vernehmen nach könnte schon beim Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping bei Bundeskanzlerin Angela Merkel an diesem Freitag ein entsprechender Vertrag unterzeichnet werden.

China lockert die Handelsschranken seiner bislang nicht frei konvertierbaren Währung schrittweise. Erst Mitte März hatte die Zentralbank eine Freigabe des direkten Handels mit dem neuseeländischen Dollar bekanntgegeben. Diese Währung ist erst die sechste Devise, die direkt gegen den Renminbi getauscht werden kann.

Chinas Regierung verfolgt die Strategie, die Bedeutung des Renminbi an den internationalen Finanzmärkten nach und nach zu steigern. Experten erwarten, dass die chinesische Währung in Zukunft deutlich an Relevanz gewinnen wird. Einige trauen ihr sogar zu, mittel- bis langfristig zur wichtigsten globalen Reservewährung aufzusteigen. Die großen Finanzplätze Europas hatten sich deshalb einen regelrechten Wettlauf darum geliefert, erste Drehscheibe des Renminbi-Handels zu werden.

bea/rb (reuters, dpa, afp)