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Krisen-Gipfel bei Siemens und Bahn geplant

23. November 2012

Lieferverzögerungen bei ICE-Zügen bereiten mächtig Ärger. Nach einem Medienbericht soll ein Krisen-Gipfel auf Vorstandsebene stattfinden. Noch vor Weihnachten.

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ICE in Schneelandschaft (Foto: dapd)
Deutschland Schnee ICEBild: dapd

Vor dem Hintergrund der erneuten Lieferverzögerung der ICE-Züge von Siemens an die Deutsche Bahn soll es nach einem Bericht der Bild-Zeitung jetzt einen Krisen-Gipfel auf Vorstandsebene geben. Das berichtet das Blatt unter Berufung auf Industriekreise. Demnach soll das Gespräch noch vor Weihnachten stattfinden. Auf der Agenda würden Themen wie Schadenersatz und das weitere Vorgehen wegen der Lieferverzögerung stehen.

Die Bahn wollte die ersten acht ICEs ab 9. Dezember im Deutschlandverkehr einsetzen. Zugesagt war die Lieferung von insgesamt 16 Zügen ursprünglich schon für 2011, musste aber verschoben werden.

Bahn-Kunden haben das Nachsehen

"Unsere Kunden fühlen sich von Siemens im Stich gelassen", sagte Fernverkehrschef Berthold Huber am Donnerstag in Berlin. Die Deutsche Bahn hätte die acht Züge gerade im Weihnachtsverkehr "sehr gut gebrauchen können". Unabhängig davon habe sich die Bahn technisch gut auf den Winter vorbereitet.

Nach der kurzfristigen Absage rechnet die Bahn frühestens in zwei Monaten mit dem Einsatz der ICE vom Typ Velaro. Fehlerhafte Computerprogramme für die Zugsteuerung müssten überarbeitet und nochmals geprüft werden, sagte Bahn-Technikvorstand Volker Kefer in Berlin: "Das geht nicht in Tagen oder Wochen."

Minister sauer

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sei "stocksauer, weil feste Zusagen von allerhöchster Ebene nicht eingehalten worden sind", hieß es aus seinem Hause. Im Mai hatte Ramsauer sich mit Bahnchef Rüdiger Grube und Siemens-Manager Hans-Jörg Grundmann getroffen. Dabei wurde der jetzt geplatzte Liefertermin festgezurrt.

Siemens wollte sich nicht auf einen neuen Termin festlegen. "Wir können keinen aktuellen Zeitplan nennen", sagte ein Siemens-Sprecher. Das Unternehmen bedauere die Verzögerung außerordentlich. Siemens fertigt die Züge in Werken in Krefeld, Nürnberg und Graz in Österreich.

ul/zhd (dpa, afp)