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Politik

Jemen-Krise: USA machen Druck auf Saudis

9. Dezember 2017

Nach Jahren der Kriegswirren ist die humanitäre Lage im Jemen katastrophal. Millionen Menschen dort hungern. Die USA machen nun Druck auf Saudi-Arabien, das in den Konflikt involviert ist.

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Jemen Bürgerkrieg
Bild: Getty Images/AFP

In US-Regierungskreisen heißt es, wegen des wachsenden Unmuts im Kongress über das Vorgehen Riads in der Jemen-Krise könnte die Zusammenarbeit mit dem Königreich leiden. Die saudische Regierung müsse mehr für die Versorgung der Menschen im Jemen tun.

Hadi wieder ins Amt holen

Hintergrund der Kritik: Eine von Saudi-Arabien geführte Militärallianz kämpft seit fast drei Jahren gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen, um den international anerkannten Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi wieder ins Amt zu bringen. Die Allianz hatte Anfang November alle Zugänge zum Jemen auf dem See-, Luft- und Landweg abgeriegelt, Ende des Monats aber wieder Hilfslieferungen durchgelassen.

Am Montag war der langjährige jemenitische Präsident Ali Abdullah Saleh bei einem Angriff von schiitischen Huthi-Rebellen südlich der Hauptstadt Sanaa getötet worden. In Agenturberichten hieß es, Huthi-Kämpfer hätten Salehs gepanzerten Wagen mit einer Panzerfaust gestoppt und dann den Politiker erschossen.

Im Jemen hungern den UN zufolge sieben Millionen Menschen. Allein eine Million Kinder sind durch Diphtherie gefährdet. Durch den seit 2015 dauernden Krieg ist das Gesundheitswesen weitgehend zusammengebrochen. Mehr als 10.000 Menschen sind in dem Bürgerkrieg bereits ums Leben gekommen, über zwei Millionen wurden vertrieben. Wie an Saudi-Arabien appellierte die US-Regierung auch an die Huthis, Hilfslieferungen ins Land zu lassen.

Jerusalem-Entscheidung wirft auch hier Schatten

Saudi-Arabien ist ein enger Verbündeter der USA. Allerdings gibt es Differenzen nicht nur in Bezug auf die Lage im Jemen, sondern auch mit Blick auf Israel. Der saudische König Salman übte Kritik an der Nahost-Politik von US-Präsident Donald Trump. In einem Telefonat mit diesem sagte der König, eine Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels ohne eine abschließende Regelung mit den Palästinensern schade nur dem Nahost-Friedensprozess und erhöhe die Spannungen in der Region. Außerdem provoziere ein solch gefährlicher Schritt Muslime weltweit.

haz/jj (rtr, afp)