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Abe besucht Deutschland

30. April 2014

Fast fünf Jahre lang war kein japanischer Regierungschef mehr zu Besuch in Berlin. Nun startet Ministerpräsident Abe seine Europa-Tour in Deutschland. Auf dem Programm stehen Gespräche mit Kanzlerin und Bundespräsident.

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Japans Ministerpräsident Shinzo Abe (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Shinzo Abe gibt sich die Ehre - Japans rechtskonservativer Regierungschef hat sich für den Beginn seiner Europareise Deutschland ausgesucht. Bei den Gesprächen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel soll es darum gehen, wie beide Länder ihre politische wie wirtschaftliche Zusammenarbeit noch weiter ausbauen können. Japan und Deutschland sind Partner innerhalb der G7-Gruppe der Industrienationen, beide streben jeweils einen Sitz um UN-Sicherheitsrat an und beide wollen ihre Zusammenarbeit, politisch wie wirtschaftlich, weiter ausbauen.

Außerdem stehen als Themen der Japans Streit mit Nachbarländern wie China und Südkorea um einige unbewohnte Inselgruppen im Pazifik sowie der Ukraine-Konflikt auf der Agenda. Japan hatte nach der Europäischen Union und den USA wegen des Konflikts am Dienstag seine Sanktionen gegen Russland verschärft. Das Land verhängte Visa-Sperren gegen 23 Russen. Japan hatte bereits im März erste Sanktionen gegen Moskau angeordnet.

Japan kämpft gegen die Deflation

Am Nachmittag wird Abe von Bundespräsident Joachim Gauck empfangen. Abe, der früher schon einmal Ministerpräsident war, ist seit Dezember 2012 wieder im Amt. Weitere Stationen seiner Europa-Tour sind Großbritannien, Frankreich, Portugal, Belgien und Spanien. In Brüssel sind auch Begegnungen mit Spitzenvertretern von Europäischer Union (EU) und Nato geplant.

In Japan setzt die Zentralbank unterdessen den Kurs einer äußerst lockeren Geldpolitik fort. Wie erwartet beschloss die Bank von Japan (BOJ), auch weiterhin jährlich Wertpapiere in Höhe von umgerechnet jährlich 425 bis 496 Milliarden Euro anzukaufen. Die Notenbank verfolgt mit ihrer extrem lockeren Geldpolitik das Ziel, die Inflationsrate an die Marke von zwei Prozent zu bringen. Japan steckt seit rund 15 Jahren in einer Deflation, einer Spirale aus fallenden Preisen, die die Wirtschaft lähmte.

cw/sc (afp, dpa, rtr)