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IWF misstraut Aufschwung in Europa

25. Juli 2013

Der Internationale Währungsfonds beurteilt die wirtschaftlichen Aussichten der Euro-Zone pessimistisch. Er warnt, dass das Ausbleiben wichtiger Reformen Europas Wachstumspotentiale langfristig beschädigen könnte.

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Hinter Wassertropfen in denen es sich spiegelt ist das Eurosymbol zu sehen. Foto: Frank May (eingest. sc )
euro krise rezession konjunktur europaBild: picture-alliance/dpa

Trotz vereinzelter positiver Indikatoren warnt der Internationale Währungsfonds (IWF) die Länder der Euro-Zone davor, in ihrem Reformeifer nachzulassen. "Ein Mangel an Reformen würde die Wachstums- und Jobaussichten unterminieren", mahnte der IWF am Donnerstag in Washington bei der Vorstellung ihres Länderberichtes.

IWF senkt Wachstumsprognose

Die Ökonomen befürchten soziale und politische Spannungen und einen daraus folgenden Ansteckungseffekt für die Weltwirtschaft, sollten die Länder des Euro-Raumes nicht wieder in die Wachstumsspur kommen. Als Hauptprobleme machen die Ökonomen die steigenden Arbeitslosenzahlen, die unverändert hohe Jugendarbeitslosigkeit und einen immer noch schwachen Bankensektor aus.

Gleichzeitig bestätigten die IWF-Ökonomen ihre Konjunkturprognose vom Beginn des Quartals. Für dieses Jahr erwartet der IWF ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung im Euro-Raum um 0,6 Prozent. Für das kommende sagen sie nur eine marginale Erholung von Plus 0,9 Prozent vorher.

Das Wichtigste sind Arbeitsplätze

Die Ökonomen gehen bei ihren Annahmen davon aus, dass der leichte Aufschwung sich nicht verfestigt, weiter diffus bleibt und es zu deflationären Tendenzen kommt. Der IWF nimmt daher die Europäische Zentralbank (EZB) in die Pflicht, die Konjunktur weiter anzukurbeln: Sollten sich die Bedingungen weiterhin verschlechtern, müsse die EZB über eine weitere Senkung des Leitzinses nachdenken.

Oberste Priorität muss nach Ansicht des IWF die Schaffung von Arbeitsplätzen haben. Um Kreditklemmen in der Wirtschaft zu lösen, bedürfe es gerade bei der Sanierung des Banken-Sektor größerer Anstrengungen. Besonders kleine und mittlere Unternehmen hätten weiterhin große Probleme, sich Geld zu leihen.

Lob vor den Augen der IWF-Ökonomen fand dagegen das bisherige Krisenmanagement: Die Anstrengungen der EZB und ihr Versprechen, den Euro unbedingt zu stützen, habe die Märkte beruhigen können. Auch die Einrichtung des dauerhaften Hilfsfonds ESM hob der IFW hervor. Ebenso sei die geplante gemeinsame Bankenaufsicht ein Schritt in die richtige Richtung.

dk/SC (dpa, rtr)