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IWF erwartet langsameres Wachstum

20. Januar 2015

Die Weltwirtschaft steht nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds vor einem schwächeren Jahr als bislang gedacht. Auch die Prognose für Deutschland wurde nach unten korrigiert.

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Symbolbild China Industrie Produktion
Bild: picture-alliance/dpa

Für Deutschland sagt der Internationale Währungsfonds nur 1,3 Prozent Wachstum in diesem Jahr und 1,5 Prozent im nächsten Jahr vorher. Das sind 0,2 beziehungsweise 0,3 Punkte weniger als bisher.

Seine Prognose für das globale Wachstum schraubte der IWF um 0,3 Punkte auf 3,5 Prozent nach unten. Das Wachstum werde zwar "einen Schub vom niedrigen Ölpreis bekommen", heißt es im jüngsten Bericht der IWF-Experten. Öl habe sich seit September um rund 55 Prozent verbilligt. Der positive Effekt, dass die Kosten der Unternehmen sinken und die Kaufkraft der Verbraucher steigt, werde aber durch andere negative Einflüsse mehr als wettgemacht.

Investitionsschwäche kompensiert niedrigen Ölpreis

So gebe es weiter eine Investitionsschwäche in vielen Industrie- und Schwellenländern. Zudem laufe es in einigen Regionen nicht so gut wie erhofft. So seien Stagnation und niedrige Inflation nach wie vor ein Grund zur Sorge in Japan und der Euro-Zone.

Die Prognose für die Euro-Zone wurde um 0,2 Punkte nach unten korrigiert, auf ein Wachstum von 1,2 Prozent. 2016 sollen es 1,4 Prozent werden - 0,3 Prozent weniger.

Gegenläufiger Trend in den USA

Allerdings wurde die Wachstumsvorhersage für die USA wegen der starken heimischen Nachfrage in der größten Volkswirtschaft der Erde für 2015 um 0,5 Punkte auf 3,6 Prozent nach oben korrigiert.

In der zweitgrößten Volkswirtschaft China, die 2014 mit 7,4 Prozent so langsam wuchs wie seit 24 Jahren nicht mehr, soll das Wachstum in diesem Jahr weiter auf 6,8 Prozent fallen. Das sind 0,3 Punkte weniger als bei der letzten Prognose im Oktober.

Russische Wirtschaft wird schrumpfen

Russlands Wirtschaft dürfte wegen der geringeren Einnahmen aus Ölexporten und der politischen Spannungen in diesem Jahr um drei Prozent schrumpfen, sagte der IWF voraus.

Der Währungsfonds plädierte dafür, die Wachstumskräfte zu stärken und rief in erster Linie Industriestaaten auf, mehr in die Infrastruktur wie Straßen, Brücken und Versorgungsnetze zu investieren. In vielen Wirtschaftsräumen müsse die Geldpolitik die Konjunktur weiter anschieben und dabei auch unkonventionelle Schritte einleiten, betonte der IWF.

gri/wa (dpa, rtr)