1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Iran verweigert ausländische Hilfe

13. August 2012

Nach dem schweren Doppel-Erdbeben im Iran haben Rettungskräfte die Überlebenden notdürftig versorgt. Jetzt wächst die Seuchengefahr. Zahlreiche Staaten boten Unterstützung an, aber der Iran lehnte ab.

https://p.dw.com/p/15oWE
Verzweifelte Erdbebenopfer in den Trümmern (Foto: agentur Fars)
Bild: FARS

Über 300 Menschen kamen ums Leben, mehr als 3.000 wurden verletzt, als am Samstag im Nordwesten des Iran zweimal die Erde bebte. Das hat der iranische Gesundheitsminister Marzieh Vahid Dastjerdi mitgeteilt. Jetzt wächst die Angst vor Seuchen. Das Risiko für einen Ausbruch ansteckender Krankheiten sei angesichts der notdürftigen Sanitäreinrichtungen für die Opfer äußerst hoch, warnte der Chef der Rettungsdienste.

Die USA haben ein Kondolenzschreiben geschickt und mitgeteilt, "wir sind bereit, in dieser schwierigen Zeit Hilfe zu leisten. Unsere Gedanken sind bei den Familien jener, die ihr Leben verloren haben." Auch die Vereinten Nationen, Deutschland und andere Länder boten Unterstützung an. Das sei aber nicht notwendig, hieß es in Teheran.

Tausende Verletzte nach Erdbeben im Iran

Mangel an Krankenhäusern

Der Nordwesten des Iran ist dünn besiedelt, es gibt dort kaum Kliniken, so dass es an medizinischer Hilfe für die Opfer fehlt. "Viele Menschen hätten vielleicht gerettet werden können, wenn es hier zumindest kleine Krankenhäuser gegeben hätte", sagte ein Helfer des Roten Halbmonds. Die Organisation hat inzwischen im Krisengebiet mobile Krankenhäuser aufgebaut. Viele Menschen hat das gerettet, aber für viele kam auch jede Hilfe zu spät.

Zelte für Obdachlose

Die Einsatzkräfte stellten die Suche nach Überlebenden bereits am Sonntag ein. Jetzt bemühen sich die Helfer, tausende Zelte für die obdachlos gewordenen Menschen zu errichten. Präsident Mahmud Ahmadinedschad sprach den Betroffenen im Erdbebebgebiet sein Beileid aus. Die Regierung in Teheran sagte weitere Hilfen zu, insbesondere im Hinblick auf den kommenden Winter. Dann können die Temperaturen in der Gegend auf bis zu 20 Grad Celsius unter den Gefrierpunkt sinken.

Zwei starke Beben haben die Region verwüstet

Die Verwerfungen ereigneten sich in fast zehn Kilometern Tiefe. Die beiden Erdstöße erschütterten die Region innerhalb von elf Minuten. Das Epizentrum lag zwischen den Städten Ahar und Haris, rund 500 Kilometer nordwestlich der Hauptstdt Teheran. Das erste Beben der Stärke 6,3 traf die Region nordöstlich der Millionenstadt Täbris. Das zweite folgte wenige Minuten später und hatte eine Stärke von 6,1. Es folgten zahllreiche Nachbeben.

Im Iran gibt es häufig Erdbeben, weil dort mehrere tektonische Platten aufeinander treffen.

uh/cd/qu (dapd, dpa, afp)