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Iran beschleunigt Atomprogramm

30. August 2012

Die IAEA hat einen neuen Bericht zum iranischen Atomprogramm vorgelegt. Die Vorwürfe sind gravierend. Das Land soll die Anlagen zur Urananreicherung massiv ausgebaut und Nuklearexperimente verheimlicht haben.

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Iranische Atomzentrifugen -Archivbild- (Foto: dpa)
Iranische AtomanlageBild: picture-alliance/dpa

Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat Teheran die Zahl seiner Uran-Zentrifugen in einem unterirdischen Atomkomplex mehr als verdoppelt. In der stark befestigten Anlage in Fordow sei die Zahl der entsprechenden Maschinen seit Mai von 1064 auf 2140 gestiegen. Allerdings seien die neuen Zentrifugen wohl noch nicht in Betrieb genommen worden.

Iran baut sein Atomprogramm aus

Weiter heißt es in dem in Wien vorgelegten neuen Bericht, die Islamische Republik habe seit 2010 rund 189 Kilogramm höher angereichertes Uran hergestellt, heißt es in einem neuen in Wien vorgelegten Bericht. Im Mai habe die Menge noch 145 Kilogramm betragen.

IAEA: Spuren wurden verwischt

Zudem warf die IAEA dem Iran vor, auf der Militärbasis Parchin Maßnahmen getroffen zu haben, die künftige Kontrollen "erheblich behindern" würden. Spuren von Experimenten für die Entwicklung von Atomwaffen seien verwischt worden, so die IAEA. Dabei gehe es um ein zentrales Gebäude in der Militäranlage. Es habe dort weitreichende Aufräumarbeiten gegeben, die den Atomkontrolleuren Sorge bereiteten, hieß es. In dem Bericht fordert die IAEA "ohne weitere Verzögerung" Zugang zu dem Militärkomplex in Parchin. Satellitenaufnahmen der Anlage hatten in den vergangenen Wochen den Verdacht erhärtet, dass Teheran dort an Atomwaffen arbeitet. Der Iran lehnt eine Inspektion der Anlage durch die IAEA aber ab, und begründet dies damit, dass sie nicht Bestandteil des Atomprogramms sei.

Zu den letzten Gesprächen der IAEA mit der Teheraner Regierung über das iranische Atomprogramm heißt es in dem Bericht, in diesem Jahr seien "keine konkreten Ergebnisse" erzielt worden.

Chamenei bestreitet militärisches Atomprogramm

Der Westen wirft dem Iran vor, unter dem Deckmantel seines zivilen Atomprogramms nach Atomwaffen zu streben. Teheran weist die Vorwürfe stets entschieden zurück. Diesen Standpunkt wiederholte der religiöse Führer des Landes, Ayatollah Ali Chamenei, zuletzt in einer Rede auf dem Gipfel der blockfreien Staaten am Donnerstag in Teheran. "Wir stellen keine Atomwaffen her und werden dies auch niemals tun", sagte er. Iran werde aber sein Recht auf eine friedliche Nutzung der Atomenergie nicht aufgeben. Dass unter dem Deckmantel einer zivilen Forschung Atomwaffen hergestellt würden, sei eine "Lüge" der USA.

qu/gmf (dpa, afp, rtr)