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Inflation frisst Lohnzuwachs

19. Dezember 2013

Dünne Zeiten für deutsche Arbeitnehmer: Die Inflation wird in diesem Jahr die Einkommenssteigerungen wohl komplett auffressen.

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Zwei Hände halte mehrere Banknoten (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/dpa Themendienst

So stark wie im dritten Quartal waren die Reallöhne schon seit gut vier Jahren nicht mehr gesunken. Zwar stiegen die Bruttomonatsverdienste inklusive Sonderzahlungen der Arbeitnehmer um 1,3 Prozent, die Verbraucherpreise legten aber mit 1,6 Prozent stärker zu und zehrten die Lohnzuwächse wieder auf. So hatten die Arbeitnehmer nach Abzug der Inflation 0,3 Prozent weniger in den Taschen als ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. Damit zeichnet sich auch für das Gesamtjahr erstmals seit dem Krisenjahr 2009 "ein geringer Reallohnverlust ab". In den ersten drei Quartalen waren die Löhne um 1,4 Prozent gestiegen, die Verbraucherpreise aber um 1,6 Prozent. Dagegen hatte es im vergangenen Jahr noch ein reales Plus von 0,5 Prozent gegeben. Noch besser sah es 2011 aus; da gab es ein Plus von 1,2 Prozent. Und 2010 eine Reallohnzuwachs von 1,5 Prozent.

Höhere Steigerungen in der Industrie

Der vergleichsweise magere Lohnzuwachs läge an den deutlich geringeren Einmalzahlungen im Dienstleistungsbereich, erklärten die Statistiker. Vor allem bei Banken, Versicherungen und in der öffentlichen Verwaltung sei man zurückhaltend gewesen. Dadurch verdienten die dort Beschäftigten brutto nur rund 0,7 Prozent mehr. Besser sähe es aus, wenn man sich die Industrie anschaue. Dort erhielten die Beschäftigten des Produzierenden Gewerbe 2,3 Prozent mehr, wodurch sie auch real mehr bekamen und ihre Kaufkraft steigerten.

Ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer verdiente in Deutschland im dritten Quartal ohne Sonderzahlungen durchschnittlich 3.462 Euro brutto im Monat. Das meiste Geld erhielten Vollzeitbeschäftigte bei Banken und Versicherungen (4.576 Euro), in der Energieversorgung (4.510 Euro) sowie im Bereich Information und Kommunikation (4.501 Euro). Am wenigsten bekamen die Beschäftigten im Gastgewerbe mit 2.012 Euro.

iw/hf (reuters, afp)