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Hörmann: "Werden Mammutaufgabe stemmen"

Klaus Franke1. Oktober 2013

Der Präsident des Deutschen Skiverbandes Alfons Hörmann spricht im DW-Interview über die Absicht der Region München, sich erneut um die Austragung der olympischen Winterspiele 2022 zu bewerben. Diesmal soll es klappen.

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DSV-Präsident Alfons Hörmann am Mikrophon (Foto: Marc Müller/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

DW: Nach der fast einstimmigen Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für eine weitere Bewerbung der bayrischen Hauptstadt um Olympische Winterspiele gibt es erste Reaktionen. Wie sind die denn ausgefallen?

Alfons Hörmann: Wir haben sehr viel Zuspruch aus der internationalen Sportgemeinde bekommen. Zum Konzept, zu den Sportstätten, zu allen Dingen. Alles ist hervorragend bewertet worden.

Was soll sich im Vergleich zur letzten Bewerbung ändern?

Wir wollen die Wettkämpfe anders verteilen. Damals haben wir ja zum einen auf München als Zentrum gesetzt. Außerdem auf Garmisch-Partenkirchen für den Schneesport, und den Königsee für die Bob und Rodelbahnen. Dieses Mal wollen wir die Wettbewerbe im Schneesport etwas entzerren und z.B. die Chiemgau-Arena für Biathlon nutzen. Außerdem wird der Langlauf in den Landkreis Traunstein wechseln. Damit hätten wir dann ein drittes olympisches Dorf.

Die vollbesetzte Chiemgau Arena in Ruhpolding (Foto: Andreas Gebert/dpa)
Die vollbesetzte Chiemgau Arena in RuhpoldingBild: picture-alliance/dpa

Ist das aus Ihrer Sicht erfolgsversprechender?

Ja, weil all die Gespräche gezeigt haben, dass diese Form der Verteilung von der internationalen Sportfamilie voll akzeptiert wird! Für uns hat das den großen Vorteil, dass wir mit der Chiemgau-Arena eine weitere weltweit anerkannte Sportstätte ins Konzept integrieren und damit auch Garmisch-Partenkirchen nachhaltig und wirkungsvoll entlasten. Denn dort brauchen wir dann weniger Fläche für das olympische Dorf. Das wurde ja damals von der Garmischer Bevölkerung kritisiert. Deshalb soll sich das jetzt ändern.

Vor zwei Jahren war München bei der Vergabe der Spiele 2018 klar an der südkoreanischen Stadt Pyeongchang gescheitert. Nun ist Thomas Bach der neue IOC-Präsident. Auf Rückenwind dürfen Sie von ihm allerdings nicht hoffen…

Nein! Bach ist in seiner Funktion als IOC-Präsident zu absoluter Neutralität verpflichtet. Es wäre unklug von ihm, wenn er Partei ergreifen würde. Thomas Bach ist erfahren und Profi genug um einen solchen Fehler nicht zu machen. Wir müssen also auf unsere eigenen Kräfte bauen. Müssen die Hausaufgaben in unserer Region, in Deutschland und in Bayern gemeinsam machen. Und dann wie beim letzten Mal darauf hoffen, dass unsere Konzepte überzeugen.

Sie sind optimistisch und hoffen sicherlich auch, dass es nicht so wird wie bei der Bewerbung Istanbuls für die olympischen Sommerspiele. Das hatte sich fünf Mal beworben und ist immer wieder gescheitert.

Wenn nicht der grundsätzliche Glaube und Optimismus vorhanden wäre, dass es für einen Sieg reichen kann, dann dürften wir diese Mammutaufgabe nicht antreten.

Das Gespräch führte Klaus Franke