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Hoffenheim besiegt Kaiserslautern

Andreas Sten-Ziemons23. Mai 2013

Im Relegations-Hinspiel weist 1899 den FCK in die Schranken. Hoffenheims Trainer Gisdol beweist ein gutes Händchen beim Wechseln. Als die Partie zu kippen droht, bringt er den entscheidenden Joker.

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Fußball Bundesliga Relegation Hinspiel: TSG 1899 Hoffenheim - 1. FC Kaiserslautern am 23.05.2013 in Sinsheim (Baden-Württemberg) in der Rhein-Neckar-Arena. Hoffenheims Roberto Firmino (l) und Sebastian Rudy jubeln über das Tor zum 2:0 durch Firmino. (Foto: Uwe Anspach/dpa)
Bild: picture alliance / dpa

Fünf Tage nachdem sich 1899 Hoffenheim durch einen dramatischen 2:1-Sieg beim Champions-League-Finalisten Borussia Dortmund in die Relegation retten konnte, gelang dem Club der nächste Schritt in Richtung Klassenerhalt. Im ersten Duell um den letzten noch freien Platz in der Bundesliga für die kommende Saison hat sich der Bundesligist durchgesetzt. Der 16. der 1. Liga bezwang den Zweitliga-Dritten 1. FC Kaiserslautern verdient mit 3:1 (2:0).

Doppelpack von Firmino

Vor 30.150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim agierten beide Teams mit offenem Visier. Trainer Markus Gisdol hatte seine Erfolgself von Dortmund nur auf einer Position verändert: Stefan Thesker rückte anstelle von Patrick Ochs auf die linke Außenverteidiger-Position. Der Hoffenheimer Coach musste gleich zu Beginn eine erste Schrecksekunde überstehen: Nach einem Patzer von Verteidiger David Abraham kam FCK-Stürmer Erwin Hoffer im Strafraum frei zum Schuss, doch Hoffenheims Keeper Koen Casteels lenkte den Schuss noch um den Pfosten (5. Minute).

Fußball Bundesliga Relegation Hinspiel: TSG 1899 Hoffenheim - 1. FC Kaiserslautern am 23.05.2013 in Sinsheim (Baden-Württemberg) in der Rhein-Neckar-Arena. Hoffenheims Jannik Vestergaard (u) kämpft um den Ball mit Kaiserslauterns Mohamadou Idrissou. (Foto: Uwe Anspach/dpa)
FCK-Torjäger Idrissou konnte sich nur selten gegen Hoffenheims Vestergaard durchsetzenBild: picture alliance / dpa

Danach übernahm Hoffenheim die Initiative in der temporeichen Partie, die allerdings auch von vielen Fouls geprägt war. Eines dieser Fouls führte in der 11. Minute zu einem Freistoß, den Sejad Salihovic von der Seite scharf nach innen zirkelte. Roberto Firmino löste sich geschickt von seinem Gegenspieler, hielt den Fuß hin und erzielte das 1:0. Einige Minuten später war der 21-jährige Brasilianer erneut zur Stelle, als er nach einer flachen Hereingabe von Andreas Beck zum 2:0 abstaubte (29.). Kaiserslautern kam nicht richtig ins Spiel, sondern versuchte es immer wieder mit langen Bällen auf Stürmer Mohamadou Idrissou, der aber gegen 1899-Verteidiger Jannik Vestergaard fast keinen Zweikampf gewinnen konnte.

Gisdol wechselt den Sieg ein

Nach dem Seitenwechsel machte Kaiserslautern mehr Druck und wurde belohnt. Idrissou umspielte 1899-Keeper Casteels und schob aus spitzem Winkel zum 1:2-Anschlusstreffer ein (58.). Die Partie war nun wieder offen – der FCK traute sich angetrieben von seinen lautstarken Fans mehr zu. Gisdol reagierte auf das Übergewicht der Gäste: Für den defensiven Mittelfeldspieler Sebastian Rudy brachte er Stürmer Sven Schipplock (65.). Ein mutiger Wechsel, der sich aber direkt auszahlte. Keine zwei Minuten nach seiner Einwechslung erzielte Schipplock nach einem schnellen Konter über Firmino das 3:1 (67.). Wenig später vergab Fabian Johnson die endgültige Entscheidung. Sein Kopfball aus kurzer Distanz ging weit über das Tor.

Fußball Bundesliga Relegation Hinspiel: TSG 1899 Hoffenheim - 1. FC Kaiserslautern am 23.05.2013 in Sinsheim (Baden-Württemberg) in der Rhein-Neckar-Arena. Hoffenheims Trainer Markus Gisdol gestikuliert. (Foto: Uwe Anspach/dpa)
Hoffenheims Trainer Gisdol traute sich einen Stürmer einzuwechseln und wurde belohntBild: picture-alliance/dpa

Hoffenheim hatte das Spiel nun wieder im Griff. Unruhe auf der 1899-Bank kam nur auf, als Vestergaard und Casteels beim Versuch eine Flanke zu klären mit den Köpfen zusammenstießen und minutenlang behandelt werden mussten. Beide konnten schließlich weiterspielen. In den letzten 15 Minuten passierte nichts Entscheidendes mehr, Kaiserslautern blieb zu harmlos, Hoffenheims Abwehrriegel hielt bis zum Schluss.

"Wir wollten den FCK unter Druck setzen und zu Fehlern zwingen", sagte Hoffenheims Kevin Volland anschließend. "Wir haben zwar 3:1 gewonnen aber jetzt müssen wir auch in Kaiserslautern bestehen." Auf das Rückspiel vor heimischem Publikum auf dem Betzenberg setzt auch Kaiserslauterns Florian Dick: "Unsere Leistung hat gestimmt, das Ergebnis nicht. Aber wenn der Betze brennt, dann geht vielleicht noch etwas, vor allem mit unseren Fans im Rücken."

Tatsächlich ist eine Entscheidung über den Ausgang der Relegation trotz des deutlichen Sieges noch nicht gefallen. Im Rückspiel am Montag (27.05.2013) würde dem FCK schon ein 2:0 reichen, um die Rückkehr in die 1. Liga doch noch zu schaffen.