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Handball-WM: Minimalziel erreicht

Olivia Fritz20. Januar 2013

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft ist nach einem verdienten Sieg über Mazedonien in das WM-Viertelfinale eingezogen. Das hatten viele Experten dem neu formierten Team nicht unbedingt zugetraut.

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Patrick Wiencek beim Torwurf. (Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images)
Bild: Getty Images

Sie fielen sich in die Arme, tanzten im Kreis und schrien die Freude heraus. Mit einer überzeugenden Vorstellung hat sich die deutsche Nationalmannschaft in die Runde der besten acht Teams bei der Handball-WM in Spanien gespielt. In Barcelona siegte Deutschland im Achtelfinale hochverdient gegen Mazedonien mit 28:23 (13:9). "Ich bin wirklich erleichtert und sehr stolz auf diese Mannschaft", sagte Bundestrainer Martin Heuberger. "Das Schönste war, dass sich die Mannschaft nicht aus der Ruhe hat bringen lassen." Deutschland war als leichter Favorit in die Partie gegangen: Die Gruppe A hatte die Auswahl des Deutschen Handball Bundes (DHB) als Sieger abgeschlossen, Mazedonien wurde nur Vierter in der Gruppe B. Auch die bisherigen drei Duelle vor der WM hatte Deutschland klar gegen die Süd-Osteuropäer gewonnen.

Sehr guter erster Durchgang

Nach dem überraschenden Sieg im letzten Gruppenspiel über Titelverteidiger und Olympiasieger Frankreich startete Deutschland mit großem Selbstvertrauen in die Partie gegen Mazedonien und erwischte einen Traumstart. Die Auswahl von Martin Heuberger präsentierte sich spielstark, lauffreudig und abschlusssicher. Nach sieben Minuten führte sie mit 4:0. Besonders die Abwehr um Kapitän Oliver Roggisch hatte gut ins Spiel gefunden und ließ nur drei Gegentreffer in den ersten 16 Minuten zu. Zu diesem Zeitpunkte schraubte die DHB-Sieben den Vorsprung auf fünf Tore. Zur Halbzeit führte sie noch mit vier Treffern (13:9). Torwart Silvio Heinevetter zeigte seine bisher beste Turnierleistung.

Die Mazedonier beschränkten sich auf das Reagieren, sie wirkten nicht so spritzig wie die Deutschen. Vielleicht spielte dabei auch die achtstündige Anreise eine Rolle: Wegen des starken Sturms in Spanien war ein Teil der Bahnstrecke zwischen Sevilla und Barcelona gesperrt. So musste das Team aus Mazedonien teilweise auf den Bus umsteigen.

Adrian Pfahl (L), Michael Haass (3. v.L) und Oliver Roggisch verteidigen. (Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images)
Die deutsche Abwehr ließ in der ersten Halbzeit wenig zuBild: Getty Images

Auch nach der Pause begannen die Deutschen druckvoll. Doch die Mannschaft um den mazedonischen Torjäger Kiril Lazarov fand besser in die Partie und kam Mitte der zweiten Halbzeit auf zwei Tore heran (16:18). Erneut war es Heinevetter, der zu diesem kritischen Zeitpunkt mit einer entscheidenden Parade den Vorsprung nicht weiter schmelzen ließ und damit ein wichtiges Signal an seine Vorderleute setzte. Denn danach war die Gegenwehr der Mazedonier gebrochen und Deutschland spielte die Partie mühelos zu Ende. Stefan Kneer war mit fünf Toren erfolgreichster deutscher Schütze.

Jetzt folgt die Kür

Das Achtelfinale hatte der DHB als erstes WM-Ziel ausgegeben und damit so tief gestapelt wie noch nie. Nach der durchwachsenen Vorrunde mit der Niederlage gegen Tunesien war dieses Ziel kurz ins Wanken geraten, doch dann steigerte sich das junge Team und fand besser in das Turnier. Im Viertelfinale treffen die Deutschen am Mittwoch (23.01.) in Saragossa nun auf Gastgeber und Titelfavorit Spanien, das sich mit einem 31:20 (20:12)-Kantersieg gegen Serbien vor den Augen der DHB-Auswahl in das Viertelfinale spielte. "Gegen den Gastgeber in einer ausverkauften Halle - das ist sensationell. Da freuen wir uns tierisch drauf", sagte Kapitän Oliver Roggisch.