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Geldpolitische "Taube" soll Fed führen

9. Oktober 2013

Im Weißen Haus ist die Entscheidung gefallen: Erstmals soll mit Janet Yellen eine Frau an die Spitze der "Fed" rücken, der mächtigsten Zentralbank der Welt. Eine gute Nachricht für die Finanzmärkte?

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Janet Yellen (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Karussell: Frau an der FED-Spitze

US-Präsident Barack Obama werde die bisherige Vizechefin der US-Notenbank (Federal Reserve) an diesem Mittwoch offiziell nominieren, heißt es aus dem Weißen Haus in Washington. Janet Yellen soll demnach die Nachfolge von Fed-Präsident Ben Bernanke antreten, dessen zweite vierjährige Amtszeit am 31. Januar 2014 ausläuft. Bernanke will kein drittes Mal antreten.

Die 67 Jahre alte Yellen, deren Nominierung vom US-Senat bestätigt werden muss, wäre die erste Frau in diesem Amt. Sie rückte in die Favoritenrolle, nachdem Obamas Wunschkandidat, Ex-Finanzminister Lawrence Summers, im September seine Bewerbung überraschend zurückgezogen hatte.

Die promovierte Ökonomin diente in den 1990er Jahren unter dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton als Wirtschaftsberaterin im Weißen Haus. Ehe sie 2010 von Obama zur Vizechefin der Notenbank ernannt wurde, verbrachte sie mehr als ein Jahrzehnt auf verschiedenen Posten bei der Fed.

Kontinuität

Yellen hat - im Gegensatz zu sogenannten "Falken" - den Ruf einer geldpolitischen "Taube", die dem Kampf gegen Arbeitslosigkeit durch billiges Zentralbankgeld Vorrang gegenüber Geldwertstabilität einräumt. Der Leitzins in den Vereinigten Staaten verharrt seit Ende 2008 auf dem Rekordtief von null bis 0,25 Prozent. Dazu pumpt die Fed mit dem Aufkauf von Staatsanleihen und Hypothekenpapieren derzeit monatlich 85 Milliarden Dollar in den Wirtschaftskreislauf.

Obamas Entscheidung für Yellen dürfte an den Finanzmärkten wohlwollend aufgenommen werden, da sie auf ein weiterhin niedriges Zinsniveau spekulieren können. Allerdings haben auch "Tauben" wie Bernanke und Yellen angedeutet, dass die Notenbank ihre milliardenschweren Anleihenkäufe schon bald drosseln könnte.

wa/det (afp, rtr, dpa)