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Heftige Gefechte in Juba

16. Dezember 2013

Aus dem krisengeschüttelten Südsudan werden Gefechte gemeldet - besonders betroffen ist die Hauptstadt Juba. Die EU und die Vereinten Nationen mahnen trotz der unübersichtlichen Lage zur Ruhe.

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Südsudanesische Fahne (Foto: James Keogh/Wostok Press/Maxppp)
Bild: picture alliance / dpa

In der südsudanesischen Hauptstadt Juba sind in der Nacht zum Montag heftiges Geschützfeuer und Explosionen zu hören gewesen. Die Botschaften der USA und Großbritanniens erklärten übereinstimmend, es habe Kämpfe bei zwei Militärkasernen in der Nähe des Stadtzentrums gegeben. Die beiden Botschafter forderten ihre Staatsangehörigen auf, möglichst zu Hause zu bleiben. Anderen Medienberichten zufolge sollen Bewaffnete versucht haben, das Verteidigungsministerium in Juba zu stürmen. Berichte vom Nachrichtensender Al-Arabija, wonach es sich bei den Angreifern um Putschisten handeln solle, die angeblich auch das Fernsehgebäude unter ihre Kontrolle gebracht hätten, wurden offiziell zunächst nicht bestätigt.

Aus Sicherheitskreisen hieß es, die Kämpfe seien am Sonntag kurz vor Mitternacht offenbar zwischen zwei rivalisierenden Fraktionen der südsudanesichen Armee ausgebrochen. Ein Reisebüro in der kenianischen Hauptstadt Nairobi bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass der Flughafen von Juba bis auf weiteres geschlossen sei. Die Europäische Union und die Vereinten Nationen riefen dazu auf, Ruhe zu bewahren.

Porträt von Südsudans Präsident Salva Kiir (Foto: EPA)
Präsident Salva Kiir soll "diktatorisches" Verhalten zeigenBild: picture-alliance/dpa

Präsident Salva Kiir in der Kritik

Der Südsudan, der 2011 durch die Abspaltung vom Sudan seine Unabhängigkeit erlangte, gilt als instabil und unterentwickelt. Präsident Salva Kiir ist umstritten. In den vergangenen Wochen warfen ihm Führungsmitglieder der ehemaligen Rebellenorganisation und jetzt regierenden Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung (SPLM) öffentlich "diktatorisches" Verhalten vor.

Der Unabhängigkeit war ein erbitterter Bürgerkrieg vorausgegangen, in dem von 1983 bis zu einem Friedensabkommen im Jahr 2005 nach amtlichen Angaben zwei Millionen Menschen getötet wurden. Die regierungskritische SPLM-Gruppe wird vom mächtigen Politiker Riek Machar angeführt, der auf beiden Seiten des Bürgerkriegs kämpfte und im Juli als Vizepräsident entlassen wurde. Zuvor hatte Machar seine Kandidatur gegen Kiir bei der Präsidentschaftswahl 2015 angekündigt. Der Südsudan ist ein verarmtes Land, verfügt aber über große Ölreserven.

as/mak (dpa, afp, rtre)