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Fragezeichen bei Euro-Rettung

18. Dezember 2012

Bei der Rettung der in Schieflage geratenen Euro-Länder gibt es weiter große Risiken. Während Griechenland immer noch ein unsicherer Kandidat ist, geben die Iren Anlass zur Hoffnung.

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ARCHIV - Illustration - Eine griechische Euro-Münze neben einer Sanduhr, fotografiert in Frankfurt am Main am 20.05.2011. Griechenland kriegt seine Schulden nicht in den Griff, die Wirtschaft steckt tief in der Rezession und die Troika von EU, EZB und IWF stellt Athen in Sachen Sparprogramm ein schlechtes Zeugnis aus. Politiker in Deutschland scheinen mit der Geduld am Ende, inzwischen wird offen von einer Insolvenz Griechenlands gesprochen, um den Euro zu retten. Doch Kritiker warnen: Die Folgen einer Hellas-Pleite für den Euroraum sind nicht überschaubar. Foto: Frank Rumpenhorst dpa (zu dpa-Korr.-Bericht "Griechenland droht Pleite: Euro-Rettung oder -Untergang?" am 12.09.2011) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Symbolbild Griechenland Pleite Finanzkrise Krise

In dieser Woche hat die EU-Troika aus Vertretern des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Europäischen Zentralbank (EZB) und der EU-Kommission ihren lang erwarteten Bericht zur Lage in Griechenland vorgelegt. Der Bericht weist auf die Gefahr hin, dass die Griechen trotz der Hilfsmilliarden aus Brüssel nicht wieder auf die Beine kommen und mittelfristig ihren Verpflichtungen nicht nachkommen könnten. Die Gefahr einer Staatspleite, so die Experten, sei noch nicht abgewendet.

Die Troika bemängelt die schleppende Umsetzung der Reformen in dem südeuropäischen Land, insbesondere die Privatisierungsbemühungen der Regierung seien nicht ausreichend. Die Umsetzung der geplanten Reformen sei gefährdet durch eine schwache Regierung, die starke gesellschaftliche Widerstände überwinden müsse. Die Experten warnen in ihrem Bericht, dass das Land noch weiter in die Rezession rutschen könnte, kommen aber zu dem Schluss, dass die Griechen weiterhin Hilfen aus den europäischen Hilfsfonds verdient hätten.

Keltischer Tiger macht Hoffnung

Für Irland hat der IWF weitere Hilfen in Höhe von 900 Millionen Euro beschlossen. Der IWF-Rat lobt die Regierung in Dublin für ihre Reformbemühungen. Weil die Iren trotz nur geringen Wachstums an ihren Sparzielen festhielten, könne die nächste Tranche aus dem Euro-Rettungsprogramm für Dublin freigegeben werden.

Die Iren setzen zurzeit das insgesamt sechste Sparprogramm seit 2008 um, es hat ein Volumen von rund 3,5 Milliarden Euro. Der Dienstleistungssektor der irischen Wirtschaft, der etwa 60 Prozent der irischen Wirtschaftskraft erzeugt, wuchs in diesem Jahr überdurchschnittlich stark. Die Zahl der Arbeitslosen ist auf den niedrigsten Stand seit 2010 gesunken, die Quote liegt aktuell bei 14,6 Prozent.

Irland war das erste Euro-Land, das unter die Rettungsschirme der EU schlüpfen musste. Der ehemalige "keltische Tiger" stand 2008 im Zuge der internationalen Finanzkrise knapp vor der Insolvenz und hat seither Hilfsgelder in Höhe von 85 Milliarden Euro aus den Töpfen von EU, EZB und IWF erhalten.

dk/wen (rtr)