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Schäuble-Ressort : Nur Konjunkturdelle

22. August 2014

Der Rückschlag für die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal dürfte nach Einschätzung des Bundesfinanzministeriums nur vorübergehend sein. Die Steuereinnahmen steigen weiter.

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Container-Terminal im Hamburger Hafen (Archivbild: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Im zweiten Quartal dieses Jahres war die Wirtschaftsleistung in Deutschland im Vergleich zum ersten Vierteljahr um 0,2 Prozent gesunken. Die Beamten von Finanzminister Wolfgang Schäuble interpretieren das Minus als Reaktion auf witterungsbedingte Überzeichnungen im ersten Quartal, das noch ein Plus des Bruttoinlandsprodukts von 0,7 Prozent gebracht hatte. Vermutlich zeigten sich außerdem konjunkturelle Bremsspuren wegen der Ukraine-Krise, heißt es im aktuellen Monatsberichts des Ministeriums weiter.

Fundamentaldaten unverändert gut

"Für den Fall, dass sich die Ukraine-Krise nicht weiter verschärft und keine weiteren gravierenden Sanktionsstufen eintreten, ist zu erwarten, dass die gegenwärtige Abschwächung der gesamtwirtschaftlichen Aktivität nur temporär ist", analysiert das Finanzressort. An den Fundamentaldaten wie der guten Gewinnsituation der Unternehmen und den günstigen Finanzierungsmöglichkeiten habe sich nichts geändert.

Damit dürfte sich auch die Investitionstätigkeit im weiteren Jahresverlauf wieder dynamischer entwickeln. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt werten die Beamten des Finanzministeriums weiterhin als entspannt. Erst am Dienstag hatte die Bundesregierung ihre Wachstumsprognose für 2014 von 1,8 Prozent bekräftigt.

Steuerplus 3,3 Prozent

Auf die Steuereinnahmen von Bund und Ländern hat sich der Konjunktureinbruch im Frühjahr nicht negativ ausgewirkt. Im Juli stieg das Steueraufkommen ohne reine Gemeindesteuern um 3,3 Prozent auf 45,4 Milliarden Euro. Vor allem die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt sorgte für üppige Zahlungen. So brachte die Lohnsteuer 14,8 Milliarden Euro und damit 7,3 Prozent mehr ein. Die Umsatzsteuern legten um 3,9 Prozent zu und spülten 16,6 Milliarden Euro in die Kassen.

In den ersten sieben Monaten des Jahres nahm das Steueraufkommen um 2,6 Prozent auf insgesamt fast 330 Milliarden Euro zu. Das Plus liegt damit unter dem bisher für das Gesamtjahr 2014 geschätzten Zuwachs von 3,4 Prozent.

wl/rb (dpa, rtr)