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140 Millionen Euro gegen Ebola

5. September 2014

Die EU hat den von der Ebola-Epidemie betroffenen Ländern in Westafrika weitere Finanzhilfen zugesagt. Das Geld soll unter anderem in die Stärkung der Gesundheitssysteme und die Versorgung der Bevölkerung fließen.

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Behandlung eines Ebola-Patienten im Krankenhaus (Foto: AFP)
Bild: Issouf Sanogo/AFP/Getty Images

Die Finanzhilfen sollten helfen, "den schlimmsten jemals beobachteten Ausbruch dieser Seuche" zu stoppen, sagte ein Sprecher der zuständigen EU-Kommissarin Kristalina Georgiewa in Brüssel. Den betroffenen Ländern Sierra Leone, Liberia, Guinea und Nigeria sollen insgesamt 140 Millionen Euro zukommen. Davon seien allein 97,5 Millionen Euro als Budgethilfe für die Regierungen in Liberia und Sierra Leone vorgesehen.

Zudem sollen 38 Millionen Euro in die Stärkung der Gesundheitssysteme fließen. Dazu gehören nach EU-Angaben die Verbesserung der Gesundheitsversorgung, der Ernährungssicherheit sowie der Wasser-, und Abwasserversorgung. Mit weiteren fünf Millionen Euro sollen mobile Labore aufgebaut und medizinisches Personal geschult werden.

Experte diskutieren über Ebola-Medikamente

Im März hatte die EU bereits zwölf Millionen Euro bereitgestellt. Acht Millionen davon fließen in das 140-Millionen-Euro-Paket ein. Seit Jahresbeginn starben in den von Ebola betroffenen westafrikanischen Ländern nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 2000 Menschen an dem Virus. Die WHO erklärte die Epidemie inzwischen zum Gesundheitsnotfall und ließ den Einsatz noch nicht erprobter Medikamente und Impfstoffe zu.

Seit Donnerstag diskutieren rund 200 Experten auf Einladung der WHO in Genf hinter verschlossenen Türen über eine Liste mit zwei Impfstoffen und acht Medikamenten zur Behandlung von Ebola, darunter das Medikament ZMapp. Keines dieser Pharmaprodukte ist bislang klinisch getestet worden.

DRK fordert Schutz von Einsatzkräften

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat die Bundesregierung derweil aufgefordert, Einsatzkräfte in den Krisengebieten umfassend abzusichern. "Als Hilfsorganisation benötigen wir die Garantie, dass unsere Helfer im Fall einer Infektion mit dem hochansteckenden Virus die beste medizinische Versorgung bekommen", sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Politik sei gefordert, unbürokratisch grundlegende Rahmenbedingungen zu schaffen.

Der Einsatz in Ebola-Gebieten sei für das medizinische und technische Personal "nicht ohne Risiko", sagte Seiters. Garantiert werden müsse deshalb etwa "ein Rücktransport nach Deutschland, der aufgrund der nötigen Sicherheitsvorkehrungen mit hohen Kosten und komplexen bürokratischen und medizinischen Abläufen innerhalb kurzer Zeit verbunden ist". "Diese Absicherung sollte jedem Helfer vor dem Einsatz zugesprochen werden", sagte Seiters.

cr/wl (afp, epd, rtr)