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Politik

EU empfiehlt Kroatiens Schengen-Beitritt

23. Oktober 2019

Das jüngste Land der EU wartet schon seit langem auf grünes Licht für die ersehnte Aufnahme in den Schengen-Raum. Die Europäische Kommission hat keine Einwände mehr.

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Grenzschild der Republik Kroatien
Bild: picture-alliance/M. Vennemann

"Ich spreche Kroatien meine Anerkennung für seine Bemühungen und seine Beharrlichkeit bei der Erfüllung aller Voraussetzungen für den Schengen-Beitritt aus", erklärte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in Straßburg. Im Schengen-Raum gibt es in der Regel keine Kontrollen an den Binnengrenzen der teilnehmenden Länder. Für die Aufnahme müssen Staaten bestimmte Kriterien erfüllen, unter anderem bei der polizeilichen Zusammenarbeit und dem Schutz personenbezogener Daten. 

Entscheidend für die Empfehlung waren nach Angaben der Europäischen Kommission Kroatiens Fortschritte bei der Kontrolle seiner EU-Außengrenze. Nun müssen noch die EU-Staaten der Aufnahme des Balkanlandes in den Schengen-Raum einstimmig zustimmen. Widerstand ist allerdings vom Nachbarland Slowenien zu erwarten. Zwischen den beiden Staaten gibt es seit Jahren Streitigkeiten über den genauen Grenzverlauf.

Kritik an Deutschland

In Schengen, einem luxemburgischen Ort, hatte sich die EU 1985 auf ein Europa ohne Grenzen verständigt. Aktuell können sich die Bürger in 26 europäischen Staaten ohne Pass- und Grenzkontrollen bewegen - zumindest auf dem Papier. Denn einige Staaten wie Deutschland, Österreich und Dänemark haben die Kontrollen punktuell wieder eingeführt, um illegale Zuwanderung zu verhindern und Terrorismus zu bekämpfen.

Oberaudorf | Polizisten kontrollieren Grenze zwischen Österreich und Deutschland
Kontrolle an der deutsch-österreichischen Grenze bei Oberaudorf (Archiv)Bild: picture-alliance/dpa/S. Hoppe

EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos appellierte abermals an die deutsche Regierung, alle Kontrollen wieder abzuschaffen: "Ich bin der festen Überzeugung, dass es an der Zeit ist, zu einem normalen Funktionieren unseres Schengen-Raums ohne interne Grenzkontrollen zurückzukehren." Der griechische Kommissar warnte: "Falls Schengen scheitert, ist es der Anfang vom Ende Europas, wie wir es heute kennen."

Bundesinnenminister Horst Seehofer kündigte bereits an, die 2015 eingeführten Kontrollen um weitere sechs Monate zu verlängern. Andernfalls wären sie im November ausgelaufen.

wa/jj (dpa, ec.europa.eu)