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Etihad steigt bei Alitalia ein

8. August 2014

Die italienische Krisen-Airline Alitalia ist vorerst gerettet. Die arabische Fluggesellschaft Etihad steigt mit 49 Prozent bei den Italienern ein, sofern die Kartellwächter grünes Licht geben.

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Alitalia-Flugzeuge (Foto: picture alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die beiden Firmen-Chefs Gabriele Del Torchio und James Hogan haben am Freitag eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. "Nach großen Anstrengungen, einem Jahr Arbeit und vielen Nächten haben wir es geschafft", sagte Alitalia-Chef Del Torchio. Zuvor hatten die Anteilseigner und die Gewerkschaften die letzten Hürden für das Bündnis aus dem Weg geräumt.

Für Etihad ist die Einigung ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem eigenen Airline-Bündnis nach dem Vorbild der Lufthansa, sofern die Kartellbehörden keine Einwände haben. Im Mittelpunkt dieser Pläne steht der Partner Air Berlin, den Etihad seit dem Einstieg 2011 mit Geldspritzen von etwa 800 Millionen Euro und Sachleistungen - wie neuen Flugzeugsitzen - über Wasser hält.

Mit dem Einstieg der Fluggesellschaft aus dem Golf-Emirat Abu Dhabi hofft die hoch verschuldete Alitalia das nötige Geld zu haben, um in das lukrative Langstreckennetz investieren und im Wettbewerb besser mitmischen zu können. Etihad-Chef Hogan hatte aber bereits erklärt, dass daneben weitere Einschnitte und ein Stellenabbau nötig seien, um das Unternehmen wieder profitabel zu machen.

Große Pläne

Den Plänen zufolge soll Alitalia 2017 die Gewinnschwelle erreichen und danach schwarze Zahlen schreiben. Das ist dem Unternehmen in seiner 68-jährigen Geschichte bislang allerdings nur selten gelungen. In den nächsten Jahren wollen die Araber über 1,7 Milliarden Euro investieren - auch um die Flotte zu modernisieren und das Personal weiterzubilden.

Wenige Stunden vor der geplanten hatte sich die italienische Fluglinie mit mehreren Gewerkschaften geeinigt, die sich bislang gegen neue Arbeitsverträge gesträubt hatten. Sie sind ein Kernbestandteil der Kooperation. Voraussichtlich werden nun gut 1600 Arbeitsplätze abgebaut. Erleichtert hat das Bündnis auch die Zustimmung der Anteilseigner, eine geplante Kapitalerhöhung von 250 Millionen auf 300 Millionen Euro aufzustocken.

wen/gri (rtr, dpa, afp)