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Erste Rate für Spaniens Banken

26. November 2012

Spanien kann mit Hilfsleistungen für seinen Bankensektor aus den Rettungstöpfen der EU rechnen. Eine erste Rate von 37 Milliarden Euro könnte bald ausgezahlt werden. Die Bundesregierung wird keine Einsprüche erheben.

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A man is seen reflected in the glass building of the Bankia bank headquarters in Madrid, Wednesday May 9, 2012. New bank president Jose Ignacio Goirigolzarri took over the troubled bank Wednesday after former conservative economy minister for Spain and former managing director for the International Monetary Fund, Rodrigo Rato resigned. Prime Minister Mariano Rajoy dodged a question on whether the government planned to nationalize troubled lender Bankia, Spain's fourth-largest bank and the most exposed to bad loans on real estate. (Foto:Paul White/AP/dapd).
Spanien BankiaBild: dapd

Vertreter der Europäischen Union, der Europäischen Zentralbank (EZB) und des Internationalen Währungsfonds (IWF) loben in einem Prüfbericht die Bemühungen der spanischen Regierung, das Haushaltsdefizit des Landes in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig bestätigen sie dem südeuropäischen Land, alle von der EU geforderten Bedingungen erfüllt zu haben, die die Union an die Auszahlung von Hilfsgeldern für den iberischen Bankensektor geknüpft hat.

Auf Grund des positiven Berichts kann die Regierung in Madrid nun auf Hilfszahlungen in Höhe von rund 37 Milliarden Euro hoffen. Spaniens Finanzminister Luis de Guindos, der sich zu einem EU-Finanzministertreffen in Brüssel aufhält, sagte am Montag, die Gelder würden jene vier vom Kollaps bedrohten spanischen Großbanken erhalten, die bereits vom Staat Rettungsgelder bekommen haben.

Grund zur Erleichterung: der spanische Finanzminister Luis de Guindos (Foto: Reuters)
Luis de Guindos Finanzminister SpanienBild: Reuters

Viel weniger als befürchtet

Wie hoch der tatsächliche Finanzbedarf des spanischen Bankensektors ist, ist nicht ganz klar. Ein Stresstest im September hatte einen Finanzbedarf von rund 59 Milliarden Euro offenbart. Am Montag veröffentlichte die spanische Zeitung "El Pais" eine Rechnung, nach der die Banken 42,5 Milliarden Euro benötigten.

In der vergangenen Woche hatte der stellvertretende Wirtschaftsminister Miguel Tremboury angedeutet, dass die Finanzierungslücke unter 40 Milliarden Euro liegen könnte, da sich viele private Anteilseigner am Rettungspaket beteiligen würden. Der Rekapitalisierungsprozess der spanischen Banken soll Mitte 2013 abgeschlossen sein.

Eurokrise: Kommt der Plan für Griechenland?

Der Nachrichtenagentur Reuters liegt ein Brief von Staatssekretär Steffen Kampeter aus dem Finanzministerium vor, den er an den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages geschickt hat. Darin hieße es, dass die Bundesregierung die Auszahlung der Gelder an Spanien auf Grund des positiven Prüfberichts befürworten würde. Der europäische Stabilitätsmechanismus ESM, aus dessen Mitteln die erste Hilfszahlung überwiesen werden soll, hatte für die Rettung des spanischen Bankensektors maximal 100 Milliarden Euro zurückgestellt.

dk/se (rtr/afp)