1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Erdbeben in Japan sorgt für Ängste vor Tsunami

1. Januar 2024

Erdbeben mit Stärken von bis zu 7,6 haben am Neujahrstag die japanische Hauptinsel Honshu erschüttert. Eine zunächst ausgesprochene Tsunami-Warnung wurde inzwischen weitgehend aufgehoben.

https://p.dw.com/p/4alAi
Schwere Risse im Boden eines Platzes in der Stadt Wajima, Japan - Menschen stehen herum oder sitzen auf den entstandenen Kanten
Schwere Risse im Boden eines Platzes in der Stadt Wajima. Sie gehört zur japanischen Präfektur IshikawaBild: Kyodo News/AP/picture alliance

Die Westküste Japans ist am Neujahrstag von einer Reihe schwerer Erdbeben erschüttert und von über einem Meter hohen Tsunamiwellen getroffen worden. Das schwerste Erdbeben hatte nach Angaben der japanischen Meteorologiebehörde eine Stärke von 7,6 - insgesamt wurden mehr als 50 weitere weniger starke Beben registriert. Im Lauf des Tages gab das Pazifik-Tsunami-Warnzentrum dann Entwarnung hinsichtlich gefährlicher Flutwellen. Allerdings sollen die Bewohner der Küstenorte vorerst nicht in ihre Häuser zurückkehren. 

Die Erschütterungen durch die Erdbeben brachten selbst in der Hauptstadt Tokio Häuser zum Wanken. Das Epizentrum lag aber viel weiter westlich um die Präfekturen Toyama, Ishikawa und Niigata, dort waren etwa 33.500 Haushalte ohne Strom. Auf Fotos der Zeitung "Yomiuri Shimbun" aus Wajima in der Präfektur Ishikawa waren ein teilweise eingestürztes Haus und tiefe Risse in Straßen zu sehen. Fernsehberichten und der örtlichen Feuerwehr zufolge gerieten in Wajima zudem mehrere Häuser in Brand. Im Online-Netzwerk X wurde ein Video veröffentlicht, das eine Reihe umgestürzter Holzhäuser zeigt. 

Sechs Menschen in eingestürzten Gebäuden

Das Ausmaß der Schäden und die Zahl möglicher Opfer konnten bislang nicht abschließend beziffert werden. Es gebe vier bestätigte Todesfälle, meldete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am frühen Dienstagmorgen unter Berufung auf die Behörden der Präfektur Ishikawa. Regierungssprecher Yoshimasa Hayashi sprach von Hinweisen auf sechs Menschen in den Trümmern eingestürzter Gebäude, machte aber keine weiteren Angaben dazu. Seitens der Feuerwehr in Wajima hieß es, es seien "zahlreiche" Hinweise auf in eingestürzten Gebäuden eingeschlossene Menschen eingegangen. In der Stadt auf der Halbinsel Noto brach zudem ein großes Feuer aus. Der japanische Sender NTV berichtete inzwischen von einem Toten in der Stadt Shika.  

Ein durch das Beben beschädigter Schrein in der japanischen Stadt Kanazawa, schwere Steinbrocken, Fassadenteile und Dekostücke liegen herum
Ein durch das Beben beschädigter Schrein in der japanischen Stadt KanazawaBild: Kyodo News/AP/dpa/picture alliance

Laut der Regierung in Tokio gab es in den Atomkraftwerken der Region aber keine Unregelmäßigkeiten. 

Regelmäßige Erdbeben-Übungen

Japan liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, wo tektonische Platten aufeinander stoßen. In diesem Gebiet kommt es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Deswegen gelten in Japan strenge Bauvorschriften, regelmäßig gibt es Erdbeben-Übungen.

Am 11. März 2011 war die japanische Ostküste von einem Erdbeben der Stärke 9,0 und einem Tsunami getroffen worden. Durch die Naturkatastrophe kamen 18.000 Menschen ums Leben. Der Tsunami traf außerdem auf das Atomkraftwerk Fukushima und führte dort zu gewaltigen Explosionen und zur Kernschmelze in drei Reaktoren. Es war das weltweit schwerste Atomunglück seit dem GAU in Tschernobyl 1986.

haz/jj/sti/uh (afp, dpa, rtr)

Redaktionsschluss 21.30 Uhr MEZ. Dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.