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KonflikteUkraine

Deutschland stockt "Winterpaket" für die Ukraine auf

11. Oktober 2023

Die Bundesregierung will der Ukraine weitere Luftabwehrsysteme, Panzer und Munition liefern. Das soll dem Land militärisch über den kommenden Winter helfen.

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Deutschland Flugabwehrsystem vom Typ Patriot
Das Flugabwehrraketensystem Patriot kann nicht nur Drohnen, sondern auch modernste Kampfjets identifizierenBild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/picture alliance

Dabei soll das bereits in der vergangenen Woche zugesagte zweite Luftverteidigungssystem Patriot neben dem Feuerleitstand und dem Radargerät acht weitere Startgeräte und mehr als 60 Lenkflugkörper umfassen, teilte das Verteidigungsministerium in Berlin mit.

Es geht um eine Milliarde Euro

Zusätzlich liefere Deutschland im Oktober weitere Iris-T-Systeme: ein drittes Iris-T SLM mit Lenkflugkörpern für die mittlere Reichweite sowie ein zweites Iris-T SLS für die kurze Reichweite ebenfalls mit Lenkflugkörpern. Dazu kommen drei weitere Flugabwehrkanonenpanzer vom Typ Gepard. Das gesamte Luftverteidigungspaket hat einen Wert von rund einer Milliarde Euro.

Deutschland schnürt demnach auch ein Unterstützungspaket für die ukrainischen Spezialkräfte, bestehend aus Fahrzeugen, Waffen und persönlicher Ausrüstung im Wert von mehr als 20 Millionen Euro. Zudem sei weitere 155-mm-Munition im Zulauf. In den nächsten Wochen sollen auch weitere 10 Kampfpanzer Leopard 1A5, 15 geschützte Transport- und knapp 20 geschützte Sanitätsfahrzeuge in der Ukraine eintreffen.

Pistorius: "Flugabwehr ist essenziell"

"Deutschland unterstützt die Ukraine auch künftig damit, was sie am Dringendsten braucht - mit Luftverteidigung, Munition und Panzern", teilte dazu Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius mit. Dies erhöhe die Einsatzbereitschaft der ukrainischen Streitkräfte in den kommenden Monaten weiter.

In den vergangenen Wochen hatte es erneut kontroverse Debatten darüber gegeben, ob Deutschland der Ukraine auch Marschflugkörper vom Typ Taurus liefern sollte. Kiew hatte mehrfach darum ersucht; Bundeskanzler Olaf Scholz ist dazu jedoch bislang nicht bereit. Berichten zufolge ist Scholz darüber besorgt, dass eine Taurus-Lieferung von russischer Seite als aktivere Beteiligung gedeutet werden könnte, da zur Zielerfassung möglicherweise die Hilfe deutscher Soldaten benötigt werden könnte.

Die Verteidigungsminister der 31 NATO-Staaten kommen an diesem Mittwoch zu einem zweitägigen Treffen in Brüssel zusammen. Kurz vor Beginn des NATO-Treffens organisieren die USA Beratungen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe. Über sie werden Waffenlieferungen an das von Russland angegriffene Land koordiniert.

Im Vorfeld des Treffens wurde bekannt, dass eine Gruppe europäischer Staaten unter Führung Großbritanniens umgerechnet knapp 116 Millionen Euro zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellt. Die Hilfe umfasse auch Ausrüstung zur Räumung von Minenfeldern, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Die Ukraine sei "inzwischen das am stärksten verminte Land der Welt", was die Gegenoffensive behindere. 

haz/ehl (dpa, afp, ap)