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Deutschland stockt Hilfe für Mali auf

5. Februar 2013

Die internationale Gemeinschaft hat Mali weitere Unterstützung zugesichert. Nach einer Konferenz in Brüssel kündigte auch Deutschland an, seine Militärhilfe auszuweiten.

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EU High Representative for Foreign Policy Catherine Ashton, 2nd right, looks at Mali's foreign affairs minister Tieman Coulibaly, left, as they address the media together with African Union Commissioner for Peace and Security Ramtane Lamamra, 2nd left, and United Nations under secretary general for political Affairs Jeffrey Feltman, right, after a ministerial meeting of the support and follow-up group on the situation in Mali, at the European Council building in Brussels, Tuesday, Feb. 5, 2013. Governments and international organizations meet on Tuesday to find ways to reinforce military gains against Islamist rebels in Northern Mali, by supporting democracy, economic development, and human rights in one of the world's poorest countries.(AP Photo/Geert Vanden Wijngaert)
Bild: picture alliance/AP Photo

"Wir werden unsere Unterstützung fortsetzen, bis nicht nur Mali, sondern die gesamte Sahel-Region ein sicherer Ort wird", erklärte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton in Brüssel (Artikelbild). Vertreter von mehr als 40 Staaten und internationalen Organisationen sicherten dem westafrikanischen Land Beistand in dem Bemühen zu, bis Juli freie und faire Wahlen zu organisieren. "Die internationale Gemeinschaft hat ihr Vertrauen in diesen Fahrplan bekundet", sagte Malis Außenminister Tieman Hubert Coulibaly.

Mali-Konferenz in Brüssel

Die Brüsseler Konferenz sicherte Mali und der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas auch Hilfe zu, um die afrikanischen sowie die malischen Soldaten im Kampf gegen islamistische Extremisten im Norden zu unterstützen.

Die 3300 Mann starke westafrikanische Ecowas-Truppe soll später möglicherweise in eine UN-Truppe umgewandelt werden. Eine Entscheidung darüber sei aber noch nicht gefallen, sagte Coulibaly.

Auch deutsche Sanitäter

Deutschland kündigte an, seine Militärhilfe für Mali auszuweiten. Neben Transportflugzeugen, Tankflugzeugen und Militärausbildern sollen jetzt auch Sanitäter in das westafrikanische Land geschickt werden.

Zusätzlich zu den 40 Ausbildern sollen ebenso viele Sanitätssoldaten an der EU-Ausbildungsmission (EUTM) teilnehmen, kündigte Verteidigungsminister Thomas de Maizière in einem Interview des "Tagesspiegel" an.

Dies sei bei einem Planungstreffen ebenfalls in Brüssel beschlossen worden, nachdem sich kein anderes Mitgliedsland dazu bereit erklärt habe. Die Ärzte und Sanitäter sollen in einem Feldlazarett zum Einsatz kommen.

Wie die Europäische Union mitteilte, sollen am Freitag die ersten von insgesamt 500 EU-Soldaten der Ausbildungsmission nach Mali aufbrechen. Der offizielle Start ist für den 12. Februar geplant. Der Trainingsbeginn für die ersten malischen Soldaten ist für Ende März oder Anfang April anvisiert.

Bereits jetzt unterstützt Deutschland den Militäreinsatz gegen islamstische Aufständische in Mali mit Transall-Transportmaschinen. Geplant ist außerdem deutsche Hilfe bei der Luftbetankung französischer Kampfjets.

Kein Kampfeinsatz!

Ein deutscher Kampfeinsatz ist weiterhin tabu. Dafür erhalten die französischen Truppen jetzt schlagkräftige Unterstützung aus dem Tschad. Nach tagelangem Bombardement durch die französische Luftwaffe marschierten 1800 Soldaten aus dem zentralafrikanischen Land in die frühere Islamistenhochburg Kidal ein. Der Ort liegt 1500 Kilometer von der Hauptstadt Bamako entfernt und war bis Ende Januar in der Hand der islamistischen Tuareg-Gruppe Ansar Dine.

Die Soldaten aus dem Tschad sollen die Stadt nach dem Rückzug der Islamisten sichern und gehören offiziell nicht zur afrikanisch geführten Militärmission Afisma, die selbst bereits mit 2000 Mann in dem Wüstenstaat präsent ist. Die meisten Afisma-Soldaten stammen nach französischen Angaben derzeit aus Togo (640), Burkina Faso (500) und Niger (500).

uh/re (dpa,afp)