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Deutschland attraktiv für Zuwanderer

15. Januar 2014

Die Bundesrepublik war auch 2012 ein beliebtes Ziel für Zuwanderer. Mehr als eine Million Menschen kamen nach Deutschland, so viele wie zuletzt im Jahr 1995.

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Menschen in Hamburg (Foto: dpa)
Bild: Philipp Guelland/Getty Images

Im Jahr 2012 zogen demnach 1,08 Millionen aus dem Ausland nach Deutschland. 2011 waren es 960.000. Zieht man die Fortzüge ab, bleibt ein sogenannter Wanderungsgewinn von rund 370.000 Personen. Das geht aus dem Migrationsbericht 2012 hervor, den das Bundeskabinett in Berlin beschlossen hat.

"Die Zahlen belegen, dass Deutschland aus verschiedenen Gründen für die Zuwanderung attraktiv ist", sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière bei der Vorstellung des Berichts. "Wir alle wissen, dass Deutschland auch auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen ist." Die Zahlen belegten, dass die Weichen für den Zuzug von Fachkräften richtig gestellt seien. Die Zuwanderung von Fachkräften und Hochqualifizierten ist seit 2009 kontinuierlich gestiegen, von damals 16.000 auf mehr als 27.000 im Jahr 2012. In den vergangenen Jahren war die Schwelle für das Einkommen gesenkt worden, das Zuwanderer als Eintrittskarte für Deutschland erzielen müssen. Seit August 2012 gibt es zudem die "Blaue Karte" der Europäischen Union, die Fachkräften mit einem Hochschulabschluss aus Nicht-EU-Staaten die Zuwanderung erleichtert.

Besonderes Interesse im östlichen Europa

Mit rund 620.000 kam 2012 der Großteil der Einwanderer aus der Europäischen Union. Bei 115.000 Zuzügen handelte es sich um Deutsche, die zuvor im Ausland gelebt haben. Rund 340.000 Menschen wanderten laut dem Bericht aus Drittstaaten zu.

Bei den für die Zuwanderung gemachten Angaben lagen familiäre Gründe mit etwa 18 Prozent an der Spitze. 16 Prozent der Einwanderer kamen für Studium, Ausbildung oder Schulbesuch. 13 Prozent wollten eine Arbeit aufnehmen, 16 Prozent kamen aufgrund eines Asylverfahrens oder aus humanitären Gründen.

Die meisten Zuwanderer kamen 2012 aus den EU-Staaten Polen, das bereits seit 2006 an der Spitze steht, gefolgt von Rumänien und Bulgarien. Laut Bericht lag die Zahl der Zuwanderer, die zu Erwerbszwecken aus Drittstaaten nach Deutschland gekommen waren, bei 37.000. Hauptherkunftsländer waren hier Indien, Kroatien, die USA, Bosnien-Herzegowina und China.

Der Migrationsbericht wird im Auftrag der Bundesregierung jährlich durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erstellt. Er soll einen umfassenden Überblick über die jährliche Entwicklung der Zu- und Abwanderung geben.

qu/gmf (dpa, afp, rtr, epd, kna)