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Außenhandel feiert Exportrekorde

18. März 2013

Die Nachfrage nach Produkten "made in Germany" ist groß: 2012 erreichte die Industrie hierzulande einen neuen Ausfuhrrekord. Die Deutsche Bundesbank versetzen die Zahlen aber nicht wirklich in Freudentaumel.

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Kräne be- und entladen am 28. Februar 2012 Lastwagen im Containerhafen von Tianjin in China. (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Im vergangenen Jahr wurden Waren im Rekordwert von 1,1 Billionen Euro ausgeführt - mehr als jemals zuvor. Der Anteil deutscher Produkte am Welthandel wurde damit weiter ausgebaut und liegt nun bei 8,6  Prozent. 31 Prozent der deutschen Ausfuhren gehen in Länder außerhalb der EU, 2002 waren es noch 20 Prozent. Europa bleibt allerdings der Heimatmarkt der deutschen Exportwirtschaft, acht der zehn wichtigsten Abnehmerländer deutscher Exporte liegen in Europa. Umso wichtiger sei es, dass die Politik jetzt die Grundlagen für neues Wachstum in Europa schaffe", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber. Die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Eurozone müsse das Leitprinzip aller Gesetzgebungsvorschläge der EU-Kommission sein - auch in der Energie-, Klima- und Umweltpolitik.

2013 - ein weiteres Rekordjahr?

"Wir erwarten im beginnenden Aufschwung eine deutliche Belebung der weltweiten Nachfrage nach deutschen Produkten", sagte Kerber. In Europa habe sich die Lage trotz des unsicheren Wahlausgangs in Italien etwas beruhigt, das Vertrauen nehme langsam zu. In den USA werde trotz der Haushaltsdebatte eine weitere Belebung der Konjunktur erwartet. Deutliche Wachstumsimpulse erwartet Kerber von der geplanten transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft: "Von einem umfassenden Abbau tarifärer und nichttarifärer Handelshemmnisse erwarten wir konkrete Wachstumsimpulse auf beiden Seiten des Atlantiks. Alleine in Deutschland würde ein Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen rund 110.000 neue Arbeitsplätze schaffen." Die deutsche Industrie hat angesichts des erwarteten Aufschwungs ihre Prognose für das Exportwachstum 2013 auf 3,5 Prozent erhöht.

China wackelt

Der rasante Anstieg deutscher Ausfuhren nach China hat 2012 einen leichten Dämpfer erlitten. Nach zweistelligen Zuwachsraten in den Vorjahren erhöhten sich die Exporte ins Land der Mitte im vergangenen Jahr nur um 2,7 Prozent auf 66,6 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Ein Grund für diese Entwicklung könnte die relativ flaue Konjunktur in China sein: Das Wachstum fiel dort auf 7,8 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit 13 Jahren. Die deutschen Importe aus China sanken 2012 sogar um 2,8 Prozent auf 77,3 Milliarden Euro.

1997 belegte China in der Rangfolge der wichtigsten deutschen Außenhandelspartner bei den Ausfuhren den 18. Platz, seit 2011 rangiert das Land auf dem 5. Platz. Es erreichte im vergangenen Jahr einen Anteil von 6,1 Prozent an den deutschen Gesamtausfuhren. Besonders begehrt in China sind Autos und Maschinen "Made in Germany". Trotz der Flaute im vergangenen Jahr zeigt sich BDI-Hauptgeschäftsführer optimistisch für die Zukunft: "Auch in China rechnen wir damit, dass der Exportmotor das zuletzt schwache Wachstum wieder auf Touren bringt", so Kerber.

Nicht alle sind zufrieden

Zwar ist die Deutsche Bundesbank über die Exportzahlen erfreut, doch insgesamt ist die deutsche Wirtschaft aus Sicht der Notenbanker enttäuschend ins Jahr 2013 gestartet: "Der Jahresauftakt blieb hinter den Erwartungen, die von der Beruhigung der Lage an den Finanzmärkten und der Verbesserung der Stimmung unter den Unternehmen geweckt worden waren zurück", teilte die Bundesbank mit. Der zögerliche Start stelle aber nicht die Perspektive einer konjunkturellen Belebung der Wirtschaftstätigkeit infrage, so die Notenbanker.

rtr/iw (dpa, BDI)