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Deutsche Verbraucher sind verunsichert

21. Dezember 2012

Zum Jahresende ist den Deutschen die Kauflaune abhanden gekommen. Viele Verbraucher halten sich bei großen Anschaffungen zurück, obwohl sie sich über einen Reallohnzuwachs freuen können.

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NEW YORK - OCTOBER 23: TEEN VOGUE'S Fashion University students attends TEEN VOGUE'S Fashion University H&M Shopping Party at H&M Boutique on October 23, 2010 in New York City. (Photo by Joe Kohen/Getty Images for TEEN VOGUE)
Shopping Konsum Frauen Mädchen Einkaufen Billig SymbolbildBild: Getty Images

Weil noch keine Lösung der Schuldenkrise im Euroraum in Sicht ist, sind viele Menschen in Deutschland verunsichert. Sie sorgen sich um die konjunkturelle Entwicklung und geben daher weniger Geld aus. Das zeigt der Konsumklimaindex, den das Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK am Freitag veröffentlicht hat.

Der Konsumklimaindex setzt sich aus drei Faktoren zusammen: Konjunkturerwartung, Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung. In der dritten Kategorie, der Bereitschaft zum Konsum, haben die Marktforscher den niedrigsten Stand seit Mai 2010 gemessen. In der Gesamtbewertung der Indikatoren erwarten die Forscher ein Sinken des Konsumklimaindexes auf 5,6 Punkte im Januar nach 5,8 im Dezember. Damit hat sich das Konsumklima zum zweiten Mal in Folge eingetrübt.

Zufriedenstellendes Niveau

"Die Verbraucher gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten eine schwierigere Phase durchleben wird", sagte der GfK-Experte Rolf Bürkl. Da einige Euroländer in die Rezession gerutscht sind, mache sich die Schuldenkrise auch im vom Export abhängigen Deutschland bemerkbar. Die Konjunkturerwartungen der Verbraucher, so die GfK-Forscher, seien daher trüber geworden: Dieser Indikator innerhalb ihrer Erhebung sei um 3,3 Punkte gesunken.

Beim Indikator "Einkommenserwartung" hat die GfK dagegen eine positive Bilanz festgestellt: Dieser Wert stieg um 3,4 auf 21,2 Punkte. Diese Einschätzung der Verbraucher wird durch Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die es heute veröffentlicht hat, bestätigt. Danach sind die Löhne in Deutschland im dritten Quartal um drei Prozent gestiegen. Da die Verbraucherpreise in diesem Zeitraum nur um 1,9 Prozent gestiegen waren, konnten sich die Arbeitnehmer um einen etwa einprozentigen Reallohnzuwachs freuen.

Neben der Einkommensentwicklung gibt es noch einen weiteren Faktor, der das Konsumklima entscheidend beeinflusst: Die Arbeitslosigkeit. Solange genug Menschen Geld verdienen und ihr Verdienst nicht von der Inflation aufgefressen wird, bleibt der Konsum in Deutschland weiter stabil. So bilanzierten die GfK-Forscher am Freitag: "Trotz der Verluste bleibt das Niveau des Konsumklimaindex weiter zufriedenstellend."

dk/hb (dpa/rtr/dapd)