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Ausländerinnen vergewaltigt

15. Januar 2014

Innerhalb weniger Tage sind in Indien zwei Ausländerinnen vergewaltigt worden. Eine junge Deutsche wurde in einem Zug überfallen. Eine Dänin wurde im Zentrum von Neu Delhi Opfer einer Massenvergewaltigung.

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Schild einer Polizeiwache in Neu Delhi (Foto: Getty Images)
Bild: Sajjad Hussain/AFP/Getty Images

Laut indischen Medien handelt es sich bei der Deutschen um eine 18-Jährige, die Ende vergangener Woche im Nachtzug von Mangalore nach Chennai im Süden des Subkontinents unterwegs war. Der Täter war gegen Mitternacht in ihr Abteil eingedrungen und hatte sie brutal misshandelt.

Gegenüberstllung mit dem mutmaßlichen Täter

Sie wird derzeit durch das deutsche Konsulat betreut, wie das Auswärtige Amt in Berlin mitteilte. Details nannte das Ministerium nicht. "Sie hat am Montag Anzeige erstattet", sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch. Der mutmaßliche Täter sei gefasst. Das Opfer sei medizinisch untersucht worden. Es werde eine Gegenüberstellung geben. Die junge Frau war als Mitarbeiterin einer Freiwilligen-Organisation unterwegs.

Iindische Ermittler am Tatort in einem Park im Zentrum von Neu Delhi (Foto: Reuters)
Ermittler am Tatort in Neu DelhiBild: Reuters

Die Dänin hatte sich im Zentrum der Hauptstadt Neu-Delhi verlaufen und nach dem Weg zu ihrem Hotel gefragt, was ihr zum Verhängnis wurde. Nach eigener Darstellung wurde sie von mehreren Männern angegriffen, verschleppt und vergewaltigt. Der 51-Jährigen wurden bei dem Überfall auch Bargeld und ein Tablet-Computer gestohlen, wie die Polizei mitteilte.

Medizinische Untersuchung abgelehnt

Acht Verdächtige - alle mit krimineller Vorgeschichte - seien identifiziert und würden bald festgenommen. Die Touristin habe Strafanzeige gestellt, eine medizinische Untersuchung aber abgelehnt. Die dänische Botschaft flog die Frau umgehend nach Kopenhagen aus.

Vergewaltigungen sind in Indien alltäglich. Ein besonders brutaler Fall hatte vor gut einem Jahr für Aufsehen gesorgt und ein Schlaglicht auf Indiens patriarchalische Gesellschaft geworfen. Eine 23-jährige indische Studentin war Ende 2012 in einem Bus in Neu-Delhi von sechs Männern vergewaltigt und gefoltert worden. Knapp zwei Wochen später war sie an den schweren Verletzungen gestorben.

Auch Ausländerinnen werden immer wieder Opfer sexueller Übergriffe. Im vergangenen Jahr wurde eine Schweizerin, die mit ihrem Mann eine Radtour durch Nord-Indien machte, von einer Gruppe von Männern vergewaltigt und ausgeraubt. Wenig später sprang eine britische Touristin in Panik aus ihrem Hotelzimmer in Agra, weil sie vom Personal im Hotel bedroht und belästigt wurde. Zuletzt hatte vor knapp zwei Wochen der Fall einer Polin Schlagzeilen gemacht. Die 33-Jährige soll von einem Taxifahrer betäubt und vergewaltigt worden sein, als sie mit ihrer zwei Jahre alten Tochter auf dem Weg von Mathura nach Neu Delhi war.

uh/se (epd,dpa)