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Christen verlassen Verfassungskommission

18. November 2012

Nach dem Sturz des ägyptischen Präsidenten Mubarak wurde die Verfassung außer Kraft gesetzt. Eine Kommission soll einen neuen Text ausarbeiten. Die Christen im Land kündigten nun aber ihre Mitarbeit auf.

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Egyptian caretaker of the Coptic Church Bishop Pachomius (R) observes the blindfolded altar boy, Bishoy Girgis Masaad, picking the name of Bishop Tawadros from a chalice as new Pope of Egypt's Coptic Christians during a ceremony at the Saint Mark's Coptic Cathedral, in Cairo's Al-Abbassiya district, on November 4, 2012. Bishop Tawadros of the Nile Delta province of Beheira, 60, the new Pope of Alexandria and Patriarch of all Africa in the Holy See of St Mark the Apostle succeeds Pope Shenuda III, who died in March leaving behind a community anxious about its future under an Islamist-led government. AFP PHOTO / MAHMUD KHALED (Photo credit should read MAHMUD KHALED/AFP/Getty Images)
Ägypten Koptischer Bischof PachomiusBild: Mahmud Khaled/AFP/Getty Images

Die Entwicklung in den Gremium stelle "nicht sicher, dass die Verfassung einen nationalen Konsens finde oder die Identität Ägyptens widerspiegele", erklärte der Interimsleiter der koptischen Kirche, Bischof Pachomius. Die von ihm abgegebene Erklärung ist dabei eine gemeinsame Stellungnahme aller christlichen Konfessionen des Landes.

Wie die ägyptische Zeitung "Ahram Online" schreibt, betonte der Geistliche, die Kirchen stünden mit ihrer Missbilligung in einer Linie mit der Mehrheit der Ägypter. Welche Punkte des  Verfassungsentwurfs die Kirchen konkret kritisieren, führte der Bischof allerdings nicht aus.

15 von 100

Von den einhundert Mitgliedern der Verfassungsversammlung sind 15 Christen. Vier von ihnen - zwei orthodoxe Kopten, ein Protestant und der koptisch-katholische Bischof Yohanna Qulta - wurden direkt von ihren Kirchen als Vertreter benannt.

Das Gremium arbeitet seit Juni unter Vorsitz des Richters Hossam al-Ghariani an dem Text, der die frühere Verfassung des Landes ersetzen soll. Sie war nach dem Sturz von Präsident Hosni Mubarak 2011 außer Kraft gesetzt worden.

Abgabetermin: Mitte Dezember

Laut al-Ghariani soll der Entwurf dem Volk zur Abstimmung vorgelegt werden und spätestens am 12. Dezember vorliegen. Eine im Oktober veröffentlichte Vorlage war auch international scharf kritisiert worden.

haz/kle (kna, afp)