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Musik über die Barrikaden hinweg

11. Februar 2014

Seit Wochen stehen sich im Herzen Kiews regierungskritische Demonstranten und Sicherheitskräfte gegenüber. Nun gaben Musiker ein Konzert für beide Seiten.

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Popstar Ruslana siegt im Dezember vor Demonstranten in Kiew ( Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Ukraine: Mit Musik für einen Wechsel

Ruslana, der Popstar der Ukraine schlechthin, spielte auf der Barrikadenfront im Herzen Kiews auf einem in den blau-gelben Landesfarben bemalten Klavier die "Ode an die Freude" von Beethoven sowie Beatles-Songs. Die Regierungskritikerin, die 2004 den Eurovision Song Contest gewonnen hatte, gab schon mehrmals kostenlose Konzerte auf dem von oppositionellen Demonstranten besetzten Unabhängigkeitsplatz, dem Maidan.

Andere Pianisten spielten die ukrainische Nationalhymne und Werke von Chopin. "Das Piano ist zum Symbol der Revolution und des friedlichen Widerstands geworden", sagte der Aktivist Markijan Matsech, der die Klavierkampagne initiiert hatte. "Es gibt verschiedene Meinungen in unserem Land, und wir müssen uns hinter unstrittigen Werten wie der Kunst vereinen."

Großdemonstration der Opposition am Sonntag in Kiew (Foto: Bild: DW/Olaksandr Sawytsky
Großdemonstration der Opposition am Sonntag in KiewBild: DW/O. Sawytsky

Oppositionelle organisierten ähnliche Konzerte auch in neun anderen ukrainischen Städten, so im westlich gelegenen Lemberg (Lwiw) und in der pro-russisch geprägten Stadt Donezk im Osten. Zumindest bei den Polizeikräften in Kiew kam die Aktion nach Korrespondentenberichten nicht gut an. Sie stellten ihre Soundanlage lauter, aus der russische Popsongs erschallten.

Im Machtkampf zwischen der westlich orientierten Opposition und der prorussischen Staatsführung um Präsident Viktor Janukowitsch gibt es keine neuen Entwicklungen. Die EU-Außenminister bekräftigten bei einem Treffen in Brüssel die Forderungen nach Bildung einer neuen Regierung in der Ukraine, nach einer Verfassungsreform und nach freien und fairen Präsidentenwahlen.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sagte, für EU-Sanktionen gegen die Regierung in Kiew gebe es derzeit keinen Anlass. Dies könne sich aber ändern, falls Janukowitsch die Gespräche mit der Opposition blockiere.

wl/SC (dpa, afp)