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Li wirbt um Kooperation mit Indien

20. Mai 2013

Chinas neuer Ministerpräsident Li Keqiang hat in Indien für eine verstärkte Kooperation der beiden bevölkerungsreichsten Staaten der Erde geworben. Es ist die erste Auslandsreise Lis seit seinem Amtsantritt.

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Li Keqiang, Ministerpräsident China (r.) zu Besuch bei Manmohan Singh, Premierminister Indien, 20.5. 2013, Foto: REUTERS
Bild: Reuters

Er wolle "das gegenseitige Vertrauen stärken, die Zusammenarbeit ausbauen und sich der Zukunft zuwenden", sagte Li bei einem Treffen mit dem indischen Regierungschef Manmohan Singh in der Hauptstadt Neu Delhi. Er ergänzte, Weltfrieden könne es ohne strategisches Vertrauen zwischen Indien und China nicht geben.

China und Indien: Handelsvolumen steigern

Alter Grenzkonflikt belastet das Verhältnis

Dass die erste Auslandsreise Lis nach Indien führt, ist hoch symbolisch und weist auf die Bemühungen Chinas hin, die Beziehungen zu Indien zu verbessern. Zuletzt war ein Grenzkonflikt in der Himalaya-Region Kaschmir zwischen den beiden Atommächten wieder aufgeflammt, der die bilateralen Beziehungen seit Jahrzehnten belastet. So hatte noch im April Indien den chinesischen Streitkräften vorgeworfen, fast 20 Kilometer weit in das von der Regierung in Neu Delhi beanspruchte Territorium eingedrungen zu sein. Daraus entwickelte sich eine dreiwöchige Konfrontation, bevor beide Seiten schließlich ihre Truppen aus der Grenzregion abzogen.

Li, der seit Mitte März die Regierungsgeschäfte in Peking führt, hatte bereits am Sonntag mehrere Gespräche mit Indiens Regierungschef Singh geführt. Bei den Treffen galten strenge Sicherheitsvorkehrungen, große Hauptstraßen wurden aus Angst vor Störungen durch pro-tibetische Demonstranten abgesperrt.

Chinas Premier Li Keqiang wird in Indiens Hauptstadt Neu Delhi mit großen Ehren empfangen, 20. Mai 2013. Foto: REUTERS
Vor monumentaler Kulisse: Li bei seinem Besuch in Neu DelhiBild: Reuters

Auf dem Weg nach Europa

Auf Lis Programm standen auch Treffen mit der Vorsitzenden der regierenden Kongresspartei, Sonia Gandhi, sowie mit Spitzenvertretern der führenden Oppositionspartei Bharatiya Janata. Von Indien aus fliegt der chinesische Ministerpräsident nach Pakistan und in die Schweiz, bevor er kommenden Sonntag in Berlin von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) empfangen wird.           

China ist Indiens zweitwichtigster Handelspartner, das Handelsvolumen beider Länder betrug im vergangenen Jahr fast 67 Milliarden Dollar (51,8 Milliarden Euro). Bis 2015 will Peking den Handel massiv ausbauen und die Marke von 100 Milliarden Dollar durchbrechen.

haz/sti (afp, rtr)