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Bundesbank holt Gold zurück

16. Januar 2013

Die deutsche Zentralbank hortet stapelweise Gold - das meiste im Ausland. Ist es dort sicher? Die Bedenken in der deutschen Öffentlichkeit halten sich hartnäckig. Nun reagiert die Bundesbank.

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Nummerierte Goldbarren liegen in Regalen in einem Tresorraum der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main (Foto: dpa)
Goldbarren GoldreservenBild: picture-alliance/dpa

Die Bundesbank holt fast 700 Tonnen deutsches Gold aus dem Ausland nach Deutschland. "Wir werden in diesem Jahr beginnen und spätestens im Jahr 2020 enden", sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele in Frankfurt. "Wir wollen weiter Vertrauen schaffen."

Ziel sei, ab 2020 die Hälfte der deutschen Goldreserven in eigenen Tresoren im Inland aufzubewahren. Die Barren, die aus dem Ausland geholt werden, sind zusammen ungefähr 27 Milliarden Euro Wert (Stand 31.12.2012).

Öffentliche Debatte

Derzeit lagert der Großteil des Milliardenschatzes im Ausland, vor allem bei der US-Notenbank Fed. Das Edelmetall ging vor allem in den 1950er und 1960er Jahren als Bezahlung hoher deutscher Außenhandelsüberschüsse in den Besitz der Deutschen Bundesbank über.

Bundesgold kehrt heim

In Deutschland gab es zuletzt im Herbst eine öffentliche Debatte über die Sicherheit des deutschen Goldes im Ausland. Der Bundesrechnungshof hatte "angesichts des hohen Werts der bei ausländischen Notenbanken gelagerten Goldbestände und der Tatsache, dass diese noch nie aufgenommen wurden" regelmäßige Stichproben gefordert. Mancher Politiker meint, die Frankfurter Währungshüter hätten die Kontrolle über das Edelmetall aus der Hand gegeben.

Vorsorge für Währungskrisen

Ende 2012 umfasste der Goldschatz der Bundesbank - der zweitgrößte unter den Notenbanken weltweit - 3391 Tonnen im Wert von 137,51 Milliarden Euro. Fast die Hälfte davon (1536 Tonnen) verwahrt die US-Notenbank Fed in New York. Bei der Bank of England in London liegen 445 Tonnen, bei der Banque de France in Paris 374 Tonnen. In eigenen Tresoren verwahrt die Bundesbank in Frankfurt derzeit knapp ein Drittel des Edelmetalls: 1036 Tonnen.

Den kompletten deutschen Goldschatz nach Deutschland holen will die Bundesbank nach wie vor nicht. Die Notenbank will sich die Möglichkeit bewahren, das Gold im Fall einer Währungskrise schnell in Devisen wie US-Dollar umzutauschen.

ul/rbr (dpa, dapd, rtr)