Blue Card wird zum Renner

Deutschland hat nach einem Zeitungsbericht bislang 12.199 sogenannte Blue Cards an hoch qualifizierte Fachkräfte aus Staaten außerhalb der EU ausgegeben. Dies geht aus den neusten Daten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hervor, wie die Tageszeitung "Die Welt" berichtete. Eingerechnet wurden Zahlen bis Oktober 2013.

Die Blue Card war am 1. August 2012 eingeführt worden, um hoch qualifizierte Fachkräfte außerhalb Europas nach Deutschland zu locken. Am Anfang war das Interesse unter den Fachkräften aus de Nicht-EU-Staaten eher gering. Deutschland hatte unter dem Image zu leiden, dass Ausländer hier nicht willkommen seien.

Erwartungen übertroffen

Nun scheint sich das Bild Deutschlands langsam zu ändern. Das Bundesinnenministerium erklärte zu den neuen Zahlen, damit seien die Erwartungen weit übertroffen worden. "Die Blaue Karte erfreut sich sowohl bei Hochqualifizierten im Ausland als auch bei ausländischen Absolventen deutscher Hochschulen großer Beliebtheit", sagte ein Sprecher des BAMF der "Welt".

Mitte 2013 waren allerdings zwei Drittel der rund 10.000 Karten an Ausländer vergeben worden, die sich bereits im Land aufhielten, etwa an Universitätsabsolventen. Sie veränderten also lediglich ihren Aufenthaltsstatus.

Die Wirtschaft reagierte auf die neuen Daten etwas vorsichtiger: Es handele sich um positive Zahlen, die aber noch gesteigert werden könnten, sagte Stefan Hardege, Arbeitsmarktexperte beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), der Zeitung. "Wir müssen die Erleichterungen bei der Zuwanderung noch stärker kommunizieren, ohne dabei die inländischen Potenziale zu vergessen."

Für die "blaue Karte" müssen ausländische Akademiker einen Arbeitsplatz in Deutschland mit einem Jahresgehalt von mehr als 46.400 Euro nachweisen. Zuvor lag die Schwelle bei 66.000 Euro.

zdh/wl (KNA, Die Welt)