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Berlin unterstützt Freilassung ukrainischer Pilotin

23. Februar 2015

Die russischen Behörden ermitteln gegen eine ukrainische Kampfpilotin wegen Mordes an Moskauer Journalisten in der Ostukraine. Die Bundesregierung fordert ihre Freilassung. Besorgniserregend sei ihr Gesundheitszustand.

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Vor dem Prozess gegen die ukrainische Kampfpilotin Nadia Sawtschenko in Russland. Die trägt ein helles T-Shirt und steht hinter Gittern. Vorne links steht ein Wachmann halb im Bild. (Foto:DW/J. Wyschnewezkaya )
Bild: DW/J. Wyschnewezkaya

Die Bundesregierung hat an Russland appelliert, die ukrainische Kampfpilotin Nadeschda Sawtschenko freizulassen. Sawtschenko war im Juni 2014 von prorussischen Separatisten in der Ostukraine gefangengenommen und an Russland übergeben worden. Dort sitzt sie seit fast acht Monaten in Haft. Die Moskauer Justiz wirft der 33-Jährigen vor, Beihilfe zur Ermordung zweier russischer Journalisten im Konfliktgebiet geleistet zu haben.

Die Bundesregierung setzt sich für die Freilassung der 33-Jährigen ein. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts äußerte sich besorgt wegen des Gesundheitszustands Sawtschenkos, die seit mehr als zwei Monaten mit einem Hungerstreik gegen ihre Untersuchungshaft protestiert. Deutsche Ärzte hätten Sawtschenko am 15. Februar besucht, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Schäfer. Es handle sich um eine humanitäre und nicht um eine politische Visite. Zu weiteren Details wollte sich Schäfer nicht äußern, da Stillschweigen vereinbart worden sei. Die russischen Behörden dementieren derartige Angaben. Die Experten hätten keine ernsthaften Gesundheitsschäden festgestellt, teilte die Gefängnisverwaltung mit.

Politische Unterstützung

Ihre Freilassung wird auch von Bundestagspräsident Norbert Lammert und dem ukrainischen Parlamentspräsidenten Waldimir Groismann unterstützt. Und auch die EU-Außenminister haben mit einer ungewöhlichen Aktion die Freilassung der Kampfjet-Pilotin gefordert: Die Politiker stellten sich am Rande eines Treffens Anfang Februar in Brüssel zu einem Gruppenfoto zusammen und hielten ein Bild der Frau und den Satz "Wir rufen Russland dazu auf, die illegal festgehaltene ukrainische Pilotin frei zu lassen" in die Kamera.

Am Dienstag kommen die Außenminister der Ukraine, Russlands, Deutschlands und Frankreichs in Paris zu einem weiteren Treffen über die Lage in der Ostukraine zusammen. Dabei dürfte auch der Fall ukrainischen Kampfpilotin zur Sprache kommen. In der Ukraine wird Sawtschenko als Heldin verehrt.

pab/gmf (rtrd, dpa)