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BayernLB wird halbiert

Andreas Becker9. Februar 2012

Die seit der Finanzkrise angeschlagene Bayerische Landesbank wird stark verkleinert. Gleichzeitig verklagt die Bank ihre ehemaligen Aufseher auf Schadenersatz.

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Die Zentrale der Bayern LB in München (Foto: dpad)
Bild: dapd

Die Bayerische Landesbank mit Sitz in München soll künftig nicht mehr weltweit aktiv sein und sich ganz auf das Geschäft in Bayern und Deutschland konzentrieren. Das sagte Gerhard Häusler, der Vorstandschef des Instituts, am Mittwoch in Berlin. "Die Bilanzsumme der BayernLB wird am Ende halb so groß sein, wie sie einmal war."

Der letzte vorliegende Konzernbericht für das Geschäftsjahr 2010 weist eine Bilanzsumme von 316 Milliarden Euro aus. Mehrheitseigener der Bank ist der süddeutsche Freistaat Bayern.

In der Finanzkrise 2008 musste das Bundesland die Bank mit rund zehn Milliarden Euro retten. Die Kommission der Europäischen Union drängt nun darauf, dass sich die BayernLB von Geschäftsteilen trennt und die Beihilfen zurückzahlt. Die bayerische Staatsregierung plant, das Institut bis Ende 2015 vollständig zu privatisieren.

Bank klagt gegen frühere Aufseher

Am Mittwoch wurde außerdem bekannt, dass die BayernLB zwei frühere Mitglieder ihres Verwaltungsrats verklagt. Das Institut wirft den früheren Aufsehern vor, ihre Pflichten grob fahrlässig verletzt zu haben, und fordert 200 Millionen Euro Schadenersatz.

Dabei geht es um den Kauf der österreichischen Bank Hypo Group Alpe Adria (HGAA). Die BayernLB hatte 2007 für 1,6 Milliarden Euro die Mehrheit an dem Institut übernommen. In der Folge musste sie jedoch immer neue Milliardenlöcher stopfen, weil bei der maroden HGAA zahlreiche Kredite ausfielen. Neben Fehlspekulationen am US-Immobilienmarkt brachten diese Belastungen die BayernLB in finanzielle Schwierigkeiten.

Die Bank fordert nun von ihren ehemaligen Aufsehern Schadenersatz in Höhe von 200 Millionen Euro. Bei den Beklagten handelt es sich um den früheren bayerischen Finanzminister Kurt Faltlhauser und den früheren Sparkassenpräsidenten Siegfried Naser. Zuvor hatte die Bank auch schon ehemalige Mitglieder ihres Vorstands auf Schadenersatz verklagt. Der Fehlkauf allein hatte den Freistaat Bayern 3,7 Milliarden Euro gekostet.

bea/wa (rtr, dpa)