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Ban warnt vor neuem Ruanda

5. April 2014

Auf dem Weg nach Ruanda hat der UN-Generalsekretär einen Zwischenstopp eingelegt. In der Zentralafrikanischen Republik warnt er davor, dass sich der Völkermord wiederholen könnte.

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Ban Ki-moon in Bangui 5. April 2014
Bild: MIGUEL MEDINA/AFP/Getty Images

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat bei einem Überraschungsbesuch in der Zentralafrikanischen Republik für die Aufstellung einer 12.000 Mann starken UN-Truppe für das Land geworben. Diese solle den Konflikt eindämmen und die für Februar 2015 geplanten Wahlen mit vorbereiten. Er sei "tief erschüttert" von den "Gräueltaten" in dem Land, sagte er vor der Landung.

Lehren aus Ruanda

Ban ist auf dem Weg nach Ruanda, wo des dortigen Völkermordes vor zwanzig Jahren gedacht wird. Der UN-Generalsekretär sei "entsetzt" über die "Eventualität eines weiteren Ruanda", sagte ein UN-Diplomat am Rande von Bans Zwischenstopp in Bangui.

In der Zentralafrikanischen Republik tobt ein blutiger Konflikt zwischen christlichen und muslimischen Bevölkerungsgruppen. Die Europäische Union hat deshalb am Dienstag eine Militärmission beschlossen. Bis zu tausend Soldaten sollen Teile der Hauptstadt sowie den Flughafen sichern.

Tschad zieht ab

Wegen des Konflikts sind ein Viertel der 4,6 Millionen Einwohner auf der Flucht. Derzeit sind 2000 französische Soldaten und 6000 Soldaten der Afrikanischen Union in dem Krisenstaat eingesetzt. Die Regierung des Tschad hat allerdings am Donnerstag angekündigt, ihr Truppenkontingent aus der Mission der Afrikanischen Union in der Zentralafrikanischen Republik (MISCA) abzuziehen.

Vorausgegangen waren Vorwürfe von Christen, wonach die tschadische Armee auf der Seite der muslimischen Rebellengruppe Séléka steht. Außerdem warf das UN-Menschenrechtskommissariat (UNHCR) der tschadischen Armee vor, Zivilisten massakriert zu haben. Die Regierung in N'Djamena wies das als "beleidigend und tendenziös" zurück.

det/kle (afp)