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Acht Kreml-Gegner schuldig gesprochen

21. Februar 2014

Ein Gericht in Moskau wirft den sieben Männern und einer Frau Aufruhr und Gewalt gegen Polizisten vor. Sie hatten gegen Putin demonstriert. Das Strafmaß wird am Montag verkündet - nach dem Ende von Olympia in Sotschi.

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Die Verurteilten Udaltsow (r.) und Raswosschaew (2. v.l.) in Moskau (Foto: dpa)
Bild: Reuters

Die Staatsanwaltschaft fordert für die acht Putin-Gegner fünf bis sechs Jahre Lagerhaft (Das Artikelbild zeigt die Verurteilten Sergej Udaltsow (r.) und Leonid Raswosschaew (2. v.l.). Ihr Vergehen: Sie hatten sich am 6. Mai 2012 an einer Massendemonstration gegen Wladimir Putin beteiligt. Es war der Tag vor seiner dritten Amtseinführung als Staatschef.

Die Anklage hielt den Kreml-Kritikern vor, bei den Protesten auf dem Bolotnaja-Platz in Moskau Aufruhr geschürt und gewaltsam gegen Polizisten vorgegangen zu sein. Regierungsgegner wiesen darauf hin, die Gewalt sei von den Sicherheitskräften ausgegangen.

Menschenrechtler sehen in dem Verfahren einen politischen Schauprozess, wie es ihn in der jüngeren Geschichte Russlands noch nicht gegeben habe. Es sei ein Signal an Putins Gegner, dass er keinerlei Widerstand gegen seine Herrschaft zulasse.

Polizisten nehmen vor dem Gericht Demonstranten fest (Foto: rtr)
Polizisten nehmen vor dem Gericht Demonstranten festBild: picture-alliance/dpa

200 Festnahmen

Vor dem von Polizisten abgeriegelten Gerichtgebäude hatten sich etwa 1000 Unterstützer der Angeklagten versammelt. Die Demonstranten riefen "Schande" und "Freiheit für politische Gefangene". Es kam zu Handgemengen mit den Ordnungshütern. Sicherheitskräfte zerrten laut Augenzeugen etwa 200 der Protestierenden aus der Menge heraus und verfrachteten sie in Bussen.

An der Protestaktion vor dem Gericht beteiligten sich auch zwei Mitglieder der Punkband Pussy Riot und der Putin-Kritiker Alexej Nawalni. Er war im vergangenen Jahr zu einer Haftstrafe verurteilt worden, die allerdings ausgesetzt wurde.

se/re (rtre, afpe, dpa)